Wärme

Tübingen: Spatenstich für einen der größten Solarthermie-Parks im Südwesten

Die Stadtwerke Tübingen haben mit dem Bau eines der größten Solarthermie-Projekte in der Region begonnen, besonders relevant wird die Anlage für den geplanten Fernwärmeausbau in der Süd- und Innenstadt.
03.05.2024

Mit einem symbolischen Spatenstich wurde das Projekt "Solarthermiepark Au" in Tübingen offiziell auf den Weg gebracht. Von links nach rechts: David Pätzold (Projektleiter SWT), Peter Kaiser (Abteilungsleiter Erzeugung SWT), Oberbürgermeister Boris Palmer, SWT-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke, Hanno Brühl (Prokurist SWT).

Der Wärmetransformationsplan der Stadtwerke Tübingen sieht vor, bis 2030 mindestens 50 Prozent des Fernwärmegebietes mit Erneuerbaren zu versorgen. Um diese selbst gesteckte Marke zu erreichen, baut der Versorger nun eine Solarthermie-Anlage mit 7 MW Leistung.

Der Solarthermiepark „Au“ gehört damit zu den größten in der Region. Zum Vergleich: Eine der größten Anlagen in ganz Deutschland, die in Ludwigsburg steht, verfügt über eine Spitzenleistung von 9 MW. Der Spatenstich für die Anlage in der Tübinger „Au“ wurde bereits gesetzt. Die Stadtwerke rechnen mit einer Wärmeerzeugung von rund 6000 MWh pro Jahr.

Speicher für mehr Flexibilität 

Für einen möglichst effizienten Betrieb der Anlage und zur besseren Balance von Erzeugung und Verbrauch, errichten die Tübinger zusätzlich noch einen Wärmespeicher mit 1250 Kubikmetern Füllvolumen. Da der Speicher aufgrund seiner großzügigen Dimensionierung netzdienlich eingesetzt werden kann, lassen sich so etwa 880 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Im Herbst kommenden Jahres sollen die Anlagen in Betrieb gehen.

Die Stadtwerke rüsten nicht nur ihren Erzeugungspark klimaneutral um, sondern bauen im Rahmen der Wärmetransformation auch das Fernwärmenetz immer weiter aus. Vor allem für die künftigen Versorgungsgebiete „Süd“ und „Innenstadt“ biete der Solarthermiepark entscheidende Vorteile gegenüber Dachanlagen, heißt es von den Stadtwerken. Vor allem in der Innen- und Altstadt wären Solarthermie-Dächer aufgrund von Verschattung und baurechtlichen Vorgaben nur schwierig bzw. teurer oder schlichtweg gar nicht umsetzbar gewesen.

Naherholungsgebiet geplant 

Für die Anwohner:innen hat der Solarthermie-Park noch einen weiteren Vorteil außer einer sauberen Energieversorgung: Nördlich der Anlage will die Stadtverwaltung ein Grün- und Freizeitgelände errichten. Auf circa 15.000 Quadratmetern soll ein Freiraumangebot für die Quartiere der Südstadt errichtet werden. Dazu gehören Wiesenflächen, eine Spiellandschaft, sowie Grillstellen und Sitz- und Aufenthaltsbereiche. (lm)