Wärme

Berlin: Reuter West erreicht Meilenstein bei grüner Transformation

Der Kraftwerksstandort im Berliner Westen wird Richtung Klimafreundlichkeit umgerüstet. Nun wurde der Grundstein für das Projekt „ReuterSustainable Heat und Power“ gelegt.
12.03.2024

Vattenfall betreibt das Kraftwerk Reuter West und rüstet es auf Klimafreundlichkeit um.

Das Kraftwerk Reuter West in Berlin soll zum Energiepark mit verschiedenen klimafreundlichen Energiequellen umgebaut werden. Nun wurde hierbei ein Meilenstein erreicht: Es wurde mit dem Bau der Großwärmepumpenanlage und der neuen Gegendruck-Dampfturbine begonnen. Beide Anlagen sollen im Jahr 2026 in Betrieb gehen.

Das Projekt läuft unter dem Titel "Reuter Sustainable Heat and Power". Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftvorhaben von Vattenfall Wärme Berlin, den Berliner Wasserbetrieben und der Berliner Stadtreinigung. Bereits Ende 2023 fiel die Investitionsentscheidung über 200 Mio. Euro.

Abwärme aus dem Klärwerk und der Müllverbrennung

Die Großwärmepumpen-Anlage soll die Abwärme aus dem gereinigten Abwasser des Klärwerks Ruhleben nutzen. 75 MW thermische Leistung stellen die Pumpen im industriellen Maßstab bereit. Die Anlage wird an die neue Reinigungsstufe des Klärwerks der Berliner Wasserbetriebe angeschlossen.

Die Gegendruck-Dampfturbine soll die bestehende Vattenfall-Dampfturbine im BSR-Müllheizkraftwerk Ruhleben ersetzen. Die jetzige Turbine nutzt den bei der energetischen Verwertung von Abfällen entstehenden Wasserdampf zur Energieerzeugung. Die neue Gegendruck-Dampfturbine hat eine Leistung von 110 MW thermischer und 30 MW elektrischer Leistung. Sie soll den Dampf noch effizienter nutzen und so Fernwärme für bis zu 100.000 Wohneinheiten jährlich bereitstellen.

Fernwärme soll zu 10 Prozent über thermische Abfallverwertung gedeckt werden

Das Großprojekt ist ein Teil, um die Klimaschutzziele der Bundeshauptstadt bis 2040 zu erreichen. 10 Prozent der Wärmeversorgung im Berliner Fernwärmenetz sollen dann aus thermischer Abfallverwertung gewonnen werden. Großwärmepumpen sollen im gleichen Zeitraum rund ein Fünftel am Erzeugungsmix ausmachen. (lm)