Die Mannheimer MVV Energie intensiviert die Projektentwicklung zur Errichtung einer Phosphor-Recycling-Anlage in Leuna. Der geplante Wirbelschichtkessel soll laut Pressemitteilung am Standort der thermischenRestabfallbehandlungs- und Energieerzeugungs-Anlage TREA Leuna entstehen. Grundlage für den klimafreundlichen Ausbau der Energieversorgung in der Region bilde ein energetisch optimiertes und ressourcenschonendes Gesamtkonzept.

Durch die Anlage in Sachsen-Anhalt könnten künftig etwa 1.000 Tonnen Phosphor pro Jahr aus regionalen Klärschlämmen gewonnen werden. Näheres zum Bau- und Planungszeitpunkt wurde nicht bekannt gegeben. Vorbild für das Projekt ist die aktuell noch laufende Errichtung einer Phosphor-Recycling-Anlage auf der Friesenheimer Insel in Mannheim. Diese wird in das bestehende Heizkraftwerk der MVV Umwelt in dem Industriegebiet im Norden Mannheims integriert.

Bei der thermischen Behandlung des vorgetrockneten Schlamms entsteht zum einen Asche, aus der Phosphor als hochwertiger Dünger für die Landwirtschaft gewonnen werden kann. Zudem wird die im Klärschlamm enthaltene Energie für die Gewinnung von Wärme und Strom genutzt.

Verwertung von Abfällen aus drei Bundesländern

Die TREA Leuna verwertet seit 2005 regionale und überregionale Abfälle aus Kommunen und Industrie und unterstützt nach eigenen Angaben so die Kreislaufwirtschaft. Die aktuelle Kapazität des Kraftwerks liegt bei nominell 390.000 Tonnen Abfall pro Jahr. In der Anlage werden Abfälle der Landkreise in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen verwertet. Gleichzeitig erzeugt MVV hier jährlich rund 250.000 Megawattstunden Strom. Seit der Anbindung der TREA Leuna an das Fernwärmenetz der Stadtwerke Merseburg im Jahr 2020 werden außerdem bis zu 50 Prozent des Fernwärmebedarfs der Stadt Merseburg mit klimafreundlich erzeugter Energie abgedeckt. (hoe)