Abfallwirtschaft

Umfrage: Müllgebühren werden mancherorts steigen

Die Erhöhung hängt vielfach mit der Einbeziehung der Müllverbrennungsanlagen in den Emissionshandel zusammen. Der VKU sieht die neue Regelung kritisch.
03.11.2023

Der VKU hatte die Umfrage unter seinen Mitgliedern vom 9. bis 19. September 2023 durchgeführt, gut ein Fünftel der angefragten Firmen nahmen teil. Es gab Antworten von 100 Geschäftsführenden von 98 Unternehmen.

Wegen einer Klimaabgabe werden viele Haushalte im kommenden Jahr einer Umfrage zufolge höhere Abfallgebühren bezahlen müssen. Auf die Frage, ob es als Folge der Einbeziehung von Müllverbrennungsanlagen in den Emissionshandel zu einer Erhöhung kommen werde, antworteten 61 von 100 Vertreter kommunaler Firmen mit Ja, wie aus Unterlagen des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU) hervorgeht.

Der Mittelwert der Erhöhung liegt bei 9 Prozent. Dieser Wert beruht aber nur auf 49 Antworten. Manche Firmen, die erhöhen wollen, machten keine konkreten Angaben. Zuvor hatte die «Wirtschaftswoche» berichtet.

Für einen vierköpfigen Haushalt, der eine 240 Liter große Restmüll-Tonne mit Leerung im Zwei-Wochen-Rhythmus hat, wären das im Schnitt 22 Euro mehr im Jahr. Dieser Mittelwert bezieht sich nur auf Müllabfuhren, die ihre Preise erhöhen wollen - die Betriebe, die das nicht tun wollen, sind hierbei nicht eingerechnet.

Höhere Personal-, Material- und Energiekosten spielen bei der Gebührenentwicklung auch eine Rolle. Ab 2024 werden Müllverbrennungsanlagen vom Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) erfasst, dann werden pro Tonne CO2 Abgaben fällig.

LIebing: "Das kann doch nicht gerecht sein"

VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing sieht die neue Regelung kritisch. «87 Prozent der fossilen CO2-Emissionen bei der Müllverbrennung stammen aus nicht recycelbaren und Verbundverpackungen», sagte er. «Bezahlen aber sollen dafür allein die Bürger, die Industrie bleibt außen vor - das kann doch nicht gerecht sein.» (dpa/hoe)