E-Mobilität

Ladeleistung stieg 2023 um 45 Prozent

Der BDEW weist in seinem Elektromobilitätsmonitor aber auch auf die schwache Belegung von Ladesäulen hin.
02.05.2024

Die Auslastung vieler Ladepunkte sei eher gering, heißt es in der Energiebranche. Dennoch wurden 2023 zahlreiche neue Ladesäulen gebaut.

Wenn es um den Ausbau der Elektromobilität geht, liefert die Energiewirtschaft – und teilweise übererfüllt sie die Ziele. So zumindest ist der Eindruck, den der Elektromobilitätsmonitor des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hinterlässt. Entwicklung und Aussichten der Elektromobilität seien weiterhin positiv, heißt es beim Verband. Nur die Auslastung der Ladesäulen könnte deutlich höher liegen.

2023 sei das zweite Rekordjahr beim Ausbau öffentlicher Ladesäulen in Folge gewesen. Insgesamt wurden in den zwölf Monaten 32.733 öffentliche Ladepunkte zugebaut. Damit gab es zum Jahreswechsel  insgesamt 118.163 öffentlich Ladepunkte – ein Plus von knapp 40 Prozent.

Europäische Ziele weit übertroffen

Noch größer ist der Zuwachs bei der Ladeleistung: Diese stieg von 3,7 auf 5,4 GW – ein Zuwachs von 45 Prozent. Damit übertreffe der deutsche Lademarkt die neuen europäischen Mindestziele für die installierte Ladeleistung um das Doppelte.
 
Doch die Übererfüllung schlägt sich in einer konstant geringen Belegung der Ladesäulen nieder: Im bundesweiten Durchschnitt waren Ladesäulen laut BDEW nur zu 12,5 Prozent belegt. Die Belegung der Ladesäulen ist regional unterschiedlich und variiert zwischen 3 und 23 Prozent. Spitzenreiter sind die Städte Erlagen, Berlin, München, Potsdam und Calw mit einer durchschnittlichen Belegung zwischen knapp 22 und gut 23 Prozent.

Niedrige Auslastung vor allem in der Fläche

In der Fläche dagegen geht die durchschnittliche Belegung auf Landkreisebene aber auf bis zu drei Prozent herunter. In 314 von 400 Landkreisen liegt die Belegung unterhalb des Durchschnitts von 12,5 Prozent.
 
Auf der Fahrzeugseite sei 2023 mit 524.291 Neuzulassungen ein leichter Zuwachs bei den E-Pkw zu verzeichnen gewesen. Im ersten Quartal 2024, also dem ersten Quartal ohne Umweltbonus, lagen die Neuzulassungen mit 81.337 E-Pkw deutlich unter dem ersten Quartal 2023 (94.726), aber nur leicht unter dem ersten Quartal 2022 (83.672).

Aus Sicht des BDEW fehlen derzeit bezahlbare Elektroautos für den Massenmarkt. So verharre die Anzahl der E-Modelle in den Segmenten Mini, Kleinwagen und Kompaktklasse auf niedrigem Niveau, während die Auswahl bei SUV, Transportern und Oberklasse immer mehr zunimmt. (wa)