Abwasser

Ausbau der Kläranlage Düren – Wasserverband investiert 85 Millionen Euro

Der erste Spatenstich für den Ausbau der Gruppenkläranlage in Düren ist getan. Bei dem Projekt sollen bestehende Schwachstellen beseitigt und die Anlage ausgebaut werden.
26.04.2024

Spatenstich zum Ausbau der Gruppenkläranlage Düren. Vorstand Joachim Reichert (4. v. l.), Verbandsratsvorsitzender Frank Peter Ullrich (6. v. l.) und weitere Gäste nahmen die Baustelle offiziell in Betrieb.

Durch den verstärkten Zulauf von sogenannten CSB-Frachten, die sich in den letzten Jahren immer weiter erhöht haben, ist der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen. Unter CSB (Chemischer Sauerstoffbedarf) versteht man einen Mix aus Schmutzstoffen, die den Sauerstoff im Wasser verzehren. Bleiben diese im Wasser, werden die Grenzwerte der Einführung ins Einleitgewässer überschritten und es kann zu einem verheerenden Sauerstoffentzug für die Gewässerbiozönose kommen.

Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, will der WVER die Gruppenkläranlage in zwei Ausbaustufen sanieren. Die Ziele der ersten Stufe umfassen dabei unter anderem auch die Erhöhung der Betriebsstabilität, indem die Überlastung der Anlage eingedämmt wird. Außerdem sollen strategische Ausbaureserven für industrielle Ansiedlungen geschaffen sowie die Geruchsbelästigung durch das Klärwerk verringert werden.

Maßnahmen im Detail

Um die schwankenden Mengen, die das Klärwerk erreichen, in Zukunft auffangen zu können, wird eine biologische Hochlaststufe eingerichtet, welche eine Zwischenklärung zum Schutz der Schwachlaststufe ermöglicht. Dafür soll eines der drei bestehenden Vorklärbecken abgerissen und der freigewordene Platz sowie eine weitere Freifläche bebaut werden. Zusätzlich werden sämtliche abwassertechnischen Einrichtungen im Bereich der mechanischen Reinigungsstufe zur Sicherstellung des Betriebes der Kläranlage Düren erneuert.

Neben einem neuen Zulaufhebewerk ist auch eine zweistufige Rechenanlage mit nachgeschaltetem, belüftetem Sandfang vorgesehen. Darüber hinaus ist der Bau eines neuen Voreindickers geplant, in welchem der sogenannte Primärschlamm der Vorklärung und der Überschussschlamm der Hochlastbelebung statisch entwässert werden. Das neue Mischwasserstreckungsbecken soll die Anlage bei extremen Niederschlagsmengen entlasten.

Zeitplan und Kosten

Ein Großteil der bauvorbereitenden Maßnahmen wurden bereits umgesetzt. Hierzu zählen unter anderem die Kampfmittel-Sondierungsarbeiten, die Baufeldfreilegung und die Herstellung der erforderlichen Infrastruktur für die Baumaßnahmen. Ab Mai sollen die erforderlichen Spezialtiefbaumaßnahmen umgesetzt werden, die vor Beginn der Rohbau- und Ausbauarbeiten abgeschlossen sein müssen. Die Fertigstellung der ersten Ausbaustufe wird voraussichtlich im Jahr 2027 erwartet.

Der zu erwartende finanzielle Aufwand für die erste Ausbauphase liegt laut dem Wasserverband Eifel-Rur bei rund 85 Mio. Euro. (hb)