Abwasser

Erster Spatenstich für neuen Rheindüker

Die Stadtentwässerungsbetriebe Köln haben den Bau von neuen Abwasserrohren gestartet, die den Rhein unterqueren. Sie ersetzen eine fast 100 Jahre alte Infrastruktur.
30.01.2024

(v.li.n.re.) Christian Heinze, Projektleiter StEB Köln; Janine Hofmann, stellv. Projektleiterin StEB Köln; Ulrike Franzke, Vorständin StEB Köln; William Wolfgramm, Dezernent für Klima, Umwelt, Grün und Liegenschaften der Stadt Köln, und Christian Gattke, Geschäftsbereichsleiter Wasserwirtschaftliche Grundlagen und Investitionen StEB Köln.

 

Das rechtsrheinische Großklärwerk Köln-Stammheim reinigt über 80 Prozent der häuslichen und gewerblichen Abwässer Kölns. Doch die Abwasserrohre, die die beiden Rheinseiten verbinden – der sogenannte Rheindüker – sind in die Jahre gekommen. Gebaut 1928, werden sie den Anforderungen einer wachsenden Millionenstadt nicht mehr gerecht.

Deshalb mussten sie ersetzt werden. „Der Neubau des Rheindükers ist eine wichtige Investition in die Zukunft der Abwasserinfrastruktur Kölns“, sagte Ulrike Franzke, Vorständin der StEB Köln.

Bessere Steuerung

Der neue Düker kann zukünftig 6000 Liter Abwasser pro Sekunde transportieren – eineinhalb Mal so viel wie bisher. Außerdem verfügt er über eine hydraulische Steuerung. Damit können die Abflussmengen zukünftig an die Kapazitäten des Großklärwerks Stammheim angepasst werden, was eine effizientere und ressourcenschonendere Abwasserreinigung ermöglicht.

Während der alte Düker derzeit nur mit Tauchern auf Schäden in den Rohren untersucht wird, können die StEB Köln den neuen Düker mit Kameras und Begehungen inspizieren.

Bauen im Rohrvortrieb

Wurde der alte Rheindüker vor 95 Jahren noch oberirdisch gebaut und dann auf den Grund des Rheins abgesenkt, erfolgt nun ein Tunnelbau im Rohrvortrieb unter dem Rhein. Der Startschacht für den Neubau liegt in Köln-Stammheim in der Nähe des Großklärwerks. Dort setzen die StEB Köln einen Bohrkopf mit einem Außendurchmesser von vier Metern in die Erde.

Von Stammheim aus bohrt sich die Maschine 15 bis 25 Meter unter der Rheinsohle bis zum Zielschacht in Köln-Niehl. Die Dükerrohre werden hinter der Vortriebsmaschine stückweise eingeschoben. Ist der Zielschacht erreicht, wird die Vortriebsmaschine geborgen.
Die Herstellung der Baugruben und der Rohrvortrieb enden voraussichtlich im Herbst 2026. Bis 2028 wollen die StEB Köln den neuen Düker fertigstellen. (hp)