Abwasser

Kosten sparen: Neustadt in Holstein will Klärschlamm trocknen

Aktuell müssen jährlich 12.500 Tonnen Klärschlamm abtransportiert werden. Mit einem neuen Unternehmen soll die Summe reduziert werden.
03.01.2024

Das Müllheizkraftwerk in Neustadt: Mit der Abwärme soll der Klärschlamm getrocknet werden.

In Neustadt in Holstein gibt es ein neues Kommunalunternehmen. Der Zweckverband Ostholstein (ZVO), die Stadt Neustadt in Holstein und der Zweckverband Karkbrook (ZVK) haben gemeinsam einen Betrieb für die Klärschlammtrocknung gegründet, das teilten die Stadtwerke Neustadt in Holstein (SWNH) mit.

Die Gesellschafter wollen neben dem Müllheizkraftwerk in Neustadt in Holstein eine Klärschlammtrocknungsanlage errichten und betreiben. Für das Vorhaben wird ein Investitionsvolumen von rund 7 Mio. Euro angesetzt.

Aktuell müssen ca. 12.500 Tonnen Klärschlamm pro Jahr nach Hamburg und Sachsen-Anhalt gefahren werden, um diese zu entsorgen. Durch die Trocknung des Klärschlamms soll Masse reduziert, dessen Brennwert erhöht und Transportkosten gesenkt werden.

„Die genehmigte Größe der Anlage beträgt 15.000 Jahrestonnen. Die geplante zu trocknende Klärschlammmenge liegt aktuell bei rund 12.000 Tonnen. Im Ausbauzustand sollen es rund 13.500 Tonnen sein“, führt der Bürgermeister von Neustadt in Holstein, Frank Spreckels anlässlich der Unterzeichnung aus.

Bürgermeister verspricht Gebührenstabilität

Die Stadtverordneten der Stadt Neustadt in Holstein hatten im Dezember der Gründung zugestimmt. „Für unsere Bürgerinnen und Bürger bedeutet dieses nachhaltige Projekt Gebührenstabilität, denn es wirkt den steigenden Kosten in der Klärschlammentsorgung entgegen“, so Spieckermann.

Die Anlage soll die Abwärme des MHKW nutzen. Die Partner erwarten eine Reduzierung der Gesamtmenge auf bis zu 3.600 t/a und um 80 Prozent der notwendigen Transporte.

Aktuell werde die Ausschreibung angefertigt. Bis Mitte 2025 soll die Anlage fertiggestellt sein. 

Seit 2004 wird Klärschlamm verbrannt

Der Klärschlamm aus dem Einzugsgebiet wird nach Angaben der kommunalen Partner seit 2004 in mehreren Verbrennungsanlagen verbrannt. Die Entsorgung des getrockneten Klärschlamms werde öffentlich ausgeschrieben.

Mit Blick auf das gemäß Klärschlammverordnung bis zum Ende des Jahres zu erstellende Konzept zur Phosphorrückgewinnung sei weiterhin eine Verbrennung des getrockneten Klärschlamms mit einer Phosphorrückgewinnung aus der Asche vorgesehen. Sollten sich zukünftig andere Verfahren für die Phosphorrückgewinnung durchsetzen, wollen die Partner dies prüfen und den Entsorgungsweg gegebenenfalls anpassen. (pfa)