Abwasser

Thüringen: 23 Mio. Euro für zentrale Abwasserentsorgung

Im deutschlandweiten Vergleich hinkt das Bundesland bei der Abwasserentsorgung hinterher, will aber bis 2030 aufholen – wenigstens zum Teil.
26.02.2024

In Thüringen gibt es nach wie vor zahlreiche Ortschaften, die über teils veraltete Kleinkläranlagen unzureichend gereinigtes Abwasser in die Gewässer einleiten.

Das Thüringer Umweltministerium will bis 2030 etwa 90 Prozent der Haushalte an eine zentrale Abwasserentsorgung anschließen. Im laufenden Haushaltsjahr stünden dafür rund 23 Mio. Euro Fördermittel zur Verfügung, teilte das Ministerium auf dpa-Anfrage mit.

Im bundesweiten Vergleich hinkt Thüringen beim Anschlussgrad hinterher. Während nach Daten des Statistischen Bundesamts im Jahr 2021 deutschlandweit 96,8 Prozent der Haushalte an ein zentrales Abwasserentsorgungssystem angeschlossen waren, betrug der Anschlussgrad in Thüringen nur rund 84 Prozent. Der Durchschnitt westdeutscher Flächenländer lag bei 98 Prozent.

Abwasserpakt seit 2018

Im Freistaat gebe es nach wie vor zahlreiche Ortschaften, die über teils veraltete Kleinkläranlagen «unzureichend gereinigtes Abwasser in die Gewässer einleiten». Im Jahr 2018 gab die damalige rot-rot-grüne Landesregierung das Ziel aus, den Anteil zu erhöhen – auf 90 Prozent im Jahr 2030.

Dafür wurde ein Abwasserpakt geschlossen, über den auch seit Jahren Geld fließt: In den Jahren 2021 und 2022 wurden beispielsweise jeweils rund 18,9 Mio. Euro an Fördermittel ausgezahlt, im Jahr 2023 sogar rund 30,8 Mio. Euro. 

Sicherer und wirtschaftlicher

«Die Reinigungsleistung zentraler Kläranlagen ist deutlich höher als bei grundstücksbezogenen Kleinkläranlagen, sodass zentrale Systeme im Hinblick auf die Gewässer- und Umweltbelastung wichtig sind», teilte das Umweltministerium mit. Auch die Betriebssicherheit solcher Systeme sei besser, was dem Gewässerschutz und der Entsorgungssicherheit zugutekomme. Langfristig seien sie auch wirtschaftlicher. (dpa/hp)