Wasser

Pilot für vierte Reinigungsstufe auf kleinen Kläranlagen

Die Entsorgungsbetriebe der Stadt Speyer testen gemeinsam mit der Firma "Zahnen Technik" aus der Eifel ein innovatives Verfahren zur Entfernung anthropogener Spurenstoffe aus kommunalem Abwasser.
26.02.2024

Die rheinland-pfälzische Heimatschutzministerin Katrin Eder auf der Kläranlage Speyer zusammen mit Jürgen Wölle (li.), Werkleiter der Entsorgungsbetriebe Speyer

 

„Mit der nun in Betrieb genommenen Pilotanlage und der Machbarkeitsstudie für eine vierte Reinigungsstufe auf der örtlichen Kläranlage sind die Entsorgungsbetriebe Speyer auf dem richtigen Weg, die Möglichkeiten zur Reduzierung von Stoffeinträgen in unsere Gewässer zu prüfen, die insbesondere aus der Herstellung und Verwendung pharmazeutischer, industrieller und kosmetischer Produkte resultieren“, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder in Speyer.

Das Verfahren ermöglicht einen flexiblen Einsatz und Betrieb ohne aufwendige bauliche Maßnahmen. Im Erfolgsfall sei das eine potenzielle Lösung, die sich vor allem für vergleichsweise kleine Kläranlagen anbietet – in Rheinland-Pfalz aber auch überall auf der Welt.

Eder: Interessanter Ansatz

Entfernt werden die Spurenstoffe wie Diclofenac durch die Zugabe von Pulveraktivkohle und einem Fällmittel. Dabei bindet die Aktivkohle die Schadstoffe. Durch die Zugabe eines Fällmittels flockt die Aktivkohle aus und wird zusammen mit den gebundenen Schadstoffen mittels innovativer Technik aus dem Abwasser gefiltert.

Auch wenn sich die aus der Neufassung der Kommunalabwasserrichtlinie ergebenden Fristen und der Geltungsbereich zur vierten Reinigungsstufe noch nicht endgültig feststünden, sei klar, dass neue Anforderungen auf bestimmte Kläranlagen zukommen, so die Ministerin. „Die gewählte modulare Containerbauweise ist ein interessanter Ansatz, der sich nun beweisen kann“, betonte Eder.

Fördermittel für das Projekt

Das rheinland-pfälzische Klimaschutzministerium unterstützt das Projekt mit 200.000 Euro. Wissenschaftlich begleitet wird der Pilotbetrieb von der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität (RPTU) Kaiserslautern-Landau. (hp)