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Künstliche Intelligenz im Heizungskeller: Wie Stadtwerke profitieren können

Noch ist bei der digitalen Überwachung von Heizsystemen viel zu tun. Ein Experte erklärt, wo hier für Stadtwerke Potenziale schlummern.
16.07.2024

Noch lässt die Digitalisierung des Heizungskellers auf sich warten.

Die Digitalisierung im Bereich der Heiztechnik spielt eine zentrale Rolle im Übergang zu einer nachhaltigen Energiezukunft. Ein zentrales Ziel der kommunalen Wärmeplanung besteht darin, den optimalen und kosteneffizientesten Weg zu einer klimafreundlichen und fortschrittlichen Wärmeversorgung vor Ort zu finden.

In Bestandgebäuden bundesweit liegen noch sehr viele ungenutzte Potenziale. Eine Lösung, die hierbei unterstützend sein kann, ist das digitale Heizungsmonitoring. Bestandshalter und Hausverwaltungen setzen zunehmend darauf – doch wie können Stadtwerke hiervon profitieren?

Alle verfügbaren Werkzeuge nutzen

Stadtwerke übernehmen als Contractor oft die Verantwortung für Heizungsanlagen. Damit können sie erheblich von dem digitalen Energiemonitoring profitieren. Sie haben ein natürliches Interesse daran, den städtischen Energieverbrauch effizient zu steuern, die kommunale Wärmeplanung zu optimieren sowie gesetzte Klimaziele zu erreichen.

Um die Weichen für eine klimafreundliche, moderne und bezahlbare Wärmeversorgung zu stellen, ist es wichtig, alle verfügbaren Werkzeuge zu nutzen. Digitales Heizungsmonitoring stelle eine einfache, schnelle und effektive Maßnahme dar, um den allgemeinen Energieverbrauch zu senken und hierdurch die Effizienz zu steigern, sagt Christian König, Geschäftsführer des Münchner Unternehmens Juconn, das sich auf digitales Energie- und Heizungsmonitoring spezialisiert hat.

KI-Software fürs Heizungsmonitoring

Durch die Analyse, Überwachung und anschließende Auswertung von Heizdaten können König zufolge nicht nur die Betriebsabläufe optimiert, sondern auch der Komfort für die Bewohner gesteigert werden. Ein kontinuierliches Monitoring helfe, Fehlfunktionen frühzeitig zu erkennen und schnelle Korrekturen vorzunehmen. Das könnte besonders in Zeiten des Fachkräftemangels und langen Wartezeiten bei Heizungsinstallateuren von Vorteil sein.

Das digitale Heizungsmonitoring ermöglicht laut König nicht nur die Erfassung und Überwachung wichtiger Daten, sondern führt vor allem zu erheblichen Energieeinsparungen. Diese machen sich letztlich auch bei den Bewohnern auf der Nebenkostenabrechnung positiv bemerkbar. Juconn hat nach eigenen Angaben rund 10.000 Heizungs- und Warmwasseranlagen in Deutschland mit einer fortschrittlichen KI-Software ausgestattet.

Breite Palette von Heizsystemen gleichzeitig überwachbar

Überwacht werden hierbei unter anderem Gaszentralheizungen, aber auch Fernwärme-, Öl-, Pellet- und Solarthermieanlagen sowie Blockheizkraftwerke und Wärmepumpen. Das Besondere bei dieser Monitoring-Lösung sei, dass sie unabhängig von Hersteller, Alter oder Typ der Heizungsanlage funktioniert, so König.

Damit kann eine breite Palette von Heizsystemen gleichzeitig überwacht und optimiert werden. Das ist besonders für Hausverwaltungen und Wohnbaugesellschaften mit zahlreichen Liegenschaften von großem Nutzen.

Höhere Effizienz durch Digitalisierung

"Digitale Heizungsmonitoring-Lösungen sind essenziell für den Erfolg der kommunalen und bundesweiten Wärmewende", betont König. "Durch die Vernetzung von Heizsystemen in Wohn- und Gewerbeimmobilien in ganz Deutschland steigern wir die Effizienz von Gebäuden und leisten einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft. Viele Bestandsgebäude haben einen erheblichen CO2-Fußabdruck, den wir durch unsere Technologie signifikant reduzieren können."

Des weiteren können laut König sowohl der Energieverbrauch als auch die Betriebskosten von Gebäuden durchschnittlich um 20 Prozent gesenkt werden. Diese Einsparungen ermöglichten es vielen Gebäuden, eine höhere Energieeffizienzklasse zu erreichen.

Beschleunigung kommunaler Wärmeplanung

Insgesamt zeige dieses Beispiel, wie technologische Innovationen im Bereich der Gebäudeheizung einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende leisten könnten, betont König. Stadtwerke könnten damit aktiv zur Erreichung der Klimaziele beitragen und damit die kommunale Wärmeplanung weiter und vor allem schneller vorantreiben. (sg)