Gas

Forscher empfehlen Wasserstoff-Transport in Boxen

Statt auf Pipelines zu warten oder auf Schiffe zu setzen, empfiehlt eine neue Analyse einen alternativen Ansatz: den Transport mit speziellen Druckgascontainern.
26.06.2024

In dieser speziellen Box kann Wasserstoff transportiert werden.

Wie soll grüner Wasserstoff aus aller Herren Länder nach Deutschland transportiert werden? Forscher diskutieren die Frage, ob Pipelines oder der Transport per Schiff die bessere Lösung wäre. Derzeit existieren jedoch weder Transportschiffe noch Umschlags- oder Lagermöglichkeiten in ausreichender Skalierung für den Import großer Mengen an Wasserstoff. Und auch die Wasserstoffpipelines existieren derzeit nur auf dem Papier.

Das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) hat nun im Projekt Provide eine weitere Option untersucht: spezielle Druckgascontainer, die mit komprimiertem Wasserstoff beladen und über die Meere transportiert werden können. Diese Methode bietet große Flexibilität, da die Wasserstoffcontainer als „Beiladung" unter Verwendung der bestehenden Infrastruktur und Transportmittel für Standardcontainer transportiert werden können. Alternativ gibt es Konzepte, die spezielle Transportschiffe nur für Wasserstoffcontainer vorsehen.

Zeitnahe Umsetzung möglich

Im Projekt wurden die technische und regulatorische Machbarkeit sowie die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen detailliert untersucht. Zudem wurden Logistikkonzepte und beispielhafte Logistikketten entwickelt und evaluiert. Die Forscher kommen zum Ergebnis, dass containerisierte Wasserstofftransporte im europäischen Raum eine ernstzunehmende Option darstellen. Aufgrund der Verfügbarkeit der Transportcontainer am Markt könnten sie zeitnah umgesetzt werden. So könnten bestehende Wasserstoffbedarfe in Deutschland, die nicht durch inländische Produktionskapazitäten gedeckt werden können, bereits jetzt durch Importe aus anderen Produktionsländern erfüllt werden. (amo)