Strom

Leitfaden für das Stromnetz der Zukunft

Erneuerbare Energien, Wärmepumpen, E-Autos – ans Stromnetz einer Großstadt werden heute große Herausforderungen gestellt. Die Stuttgart Netze hat daher gemeinsam mit anderen städtischen Stromnetzbetreibern an einem Forschungsprojekt teilgenommen.
27.09.2021

Damit die schwäbische Stadt sicher versorgt ist, investiert Stuttgart Netze jedes Jahr einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag in die Netzinfrastruktur, wie zum Beispiel Umspannwerke, Umspannstationen und Leitungen.

Wie lassen sich städtische Verteilnetze fit für die Energiewende machen? Dieser Frage sind Wissenschaftler des Lehrstuhls für Elektrische Energieversorgungstechnik der Bergischen Universität Wuppertal in den vergangenen drei Jahren in Zusammenarbeit mit der Netzplanungsabteilung der Siemens AG und sechs deutschen Stromnetzbetreibern, unter anderem der Stuttgart Netze GmbH, nachgegangen.

Nun ist das Projekt „PuBStadt“ erfolgreich abgeschlossen. Ergebnis ist ein 300 Seiten umfassender Leitfaden, der inzwischen veröffentlicht wurde. Er soll den städtischen Netzbetreibern künftig als Hilfestellung für Planungs- und Investitionsentscheidungen dienen.
 
 

Leitfaden für wirtschaftliche Modernisierung

„Das Stromnetz in Stuttgart zuverlässig zu betreiben wird in Zukunft immer komplexer. Um die Herausforderungen zu meistern, brauchen wir deshalb schon heute eine möglichst gute Prognose und Planung“, sagt Arvid Blume, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stuttgart Netze. Er ergänzt: „Damit Stuttgart sicher versorgt ist, investieren wir jedes Jahr einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag in unsere Netzinfrastruktur, wie zum Beispiel Umspannwerke, Umspannstationen und Leitungen. Unser Anspruch ist es, das möglichst zielgerichtet und wirtschaftlich sinnvoll zu tun. Dafür ist der neue Leitfaden eine große Hilfe.“
 
„Die deutlich steigende Anzahl neuer Elektrizitätsanwendungen stellt Städte vor ganz neue, vielfältige Herausforderungen. Diese müssen praktikabel und kosteneffizient gemeistert werden. Hier kann unser praxisnaher Leitfaden ganz wesentliche Hilfestellungen leisten“, erklärt Markus Zdrallek. Er ist Professor am Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik der Bergischen Universität Wuppertal.

Empfehlungen zu alternativen Ausbauoptionen

Der 300-seitige Leitfaden berücksichtigt deshalb einerseits konventionelle Maßnahmen wie die klassische Verlegung neuer leistungsstarker Stromleitungen. Andererseits gibt er auch Empfehlungen zu alternativen Ausbauoptionen durch innovative Betriebsmittel. Dazu gehören beispielsweise regelbare Trafos in Umspannstationen und Lastmanagementsysteme.
 
Das Projekt „PuBStadt – Neue Planungs- und Betriebsgrundsätze für städtische Verteilnetze zur Anpassung an die Anforderungen der Energiewende“ wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Neben der Bergischen Universität, der Siemens AG und der Stuttgart Netze GmbH waren daran die Netzbetreiber Stromnetz Berlin GmbH, Rheinische NETZGesellschaft mbH (Köln), SachsenNetze GmbH (Dresden), Enercity Netz GmbH (Hannover) und Erlanger Stadtwerke AG beteiligt. (sg)