Neuer Vorstoß für Freileitungen
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Netzbetreiber plädieren für Freileitungen statt Erdkabel.
Bild © TransnetBW
In der Debatte um neue Stromleitungen sprechen sich mehrere Übertragungsnetzbetreiber für den Bau als Freileitungen aus. Würden die geplanten sogenannten Stromautobahnen nicht unter der Erde verlegt, könnten bis zu 20 Milliarden Euro an Kosten gespart werden, sagte Transnet BW-Chef Werner Götz der DPA. Das entspreche der Hälfte. Götz zufolge fordern das auch die Netzbetreiber Tennet und 50 Hertz.
Weniger Eingriffe, kürzere Bauzeit
Vier neue Trassen sieht der Netzentwicklungsplan 2037 vor. Diese sollen vor allem Strom aus Windkraftanlagen im Norden in den Süden transportieren – nach aktueller Regelung unterirdisch. Aber: "Bei neuen Großprojekten muss wieder das Thema Kosten im Vordergrund stehen", betont jetzt Götz. Außer, dass Freileitungen günstiger sind, sieht er aber noch weitere Vorteile. Im Vergleich zu Erdkabel müsse weniger in die Natur eingegriffen werden. Außerdem sei die Bauzeit um ein Jahr kürzer.
Den Freileitungs-Vorschlag haben die Netzbetreiber der Bundesregierung unterbreitet. Diese steht nach dem Ausfall von 60 Milliarden Euro im Klima- und Transformationsfonds, die sie nicht hätte einplanen dürfen, unter Druck. Mit dem Geld sollte eine Reihe von energiepolitischen Vorhaben finanziert werden. So läuft beispielsweise auch die Energiepreisbremse zum Jahresende und damit vorzeitig aus. Götz erwarte nun eine "schnelle Entscheidung".
Zustimmung auf Landesebene
Die baden-württembergische Energieministerin Thekla Walker (Grüne) signalisierte Zustimmung. In der aktuellen Haushaltssituation sei pragmatisches Handeln gefragt. "Alle Ideen, die dazu beitragen, die Energiewende voranzubringen, sind willkommen. Wenn sich mit Freileitungen Geld und Zeit sparen lässt, dann befürworte ich diesen Vorschlag", so Walker.
Der Ausbau des Übertragungsnetzes ist von zentraler Bedeutung für die Energiewende. Zugleich hat der Netzausbau oft ein Akzeptanzproblem bei Bürgerinnen und Bürgern. (dpa/dz)