PPAs – direkte Stromlieferverträge werden für viele Energieversorger, Industrie- und Gewerbebetriebe immer attraktiver, um Preissicherheit im Portfolio zu schaffen und ihren Klimazielen näher zu kommen. Doch die Vertragsausgestaltung ist oft tückisch – vor allem da es verschiedene Formen von PPAs gibt. Das will die Unternehmensinitiative Marktoffensive Erneuerbare Energien nun ändern.

Der Zusammenschluss von rund 50 Unternehmen aus der Wirtschaft hat den ersten Mustervertrag für den deutschen PPA-Markt veröffentlicht. Das Standard-Dokument bietet Abnehmern die Möglichkeit auch ohne vertiefte Kenntnisse über PPA-Vertragsarten und Strommarkteffekte einen Liefervertrag mit einem Stromvermarkter abzuschließen. Der Vertrag berücksichtigt Spezifika des deutschen Rechts und Stromhandels.

EU fordert Standardisierung im PPA-Segment 

Außerdem geben Guidance Notes zusätzliche Hinweise zu wesentlichen Aspekten und Ausgestaltungsoptionen. Das Muster wurde in Kooperation mit dem Verband Deutscher Gas- und Stromhändler (EFET) sowie den Rechtsanwaltskanzleien von Bredow Valentin Herz, DLA Piper und gunnercooke, erarbeitet.

Tibor Fischer, Sprecher der Marktoffensive Erneuerbare Energien der dena betont, den Mehrwert des Mustervertrags für den gesamten PPA-Markt: Die Marktoffensive unterstütze damit die Strategie der Bundesregierung, die die Herausbildung von Standards in diesem Bereich fördern möchte. Mit mehr Transparenz und Standardisierungen stärke der Vertrag zudem dieses wichtige Segment des Energiemarkts und löse damit auch eine zentrale Forderung der Erneuerbaren Energien Richtlinie auf EU-Ebene ein, die vorsieht das Mitgliedsstaaten über die Standardisierung von Verträgen den Marktzugang erleichtern.

Webinare sollen noch mehr Klarheit schaffen 

Der neue Standardvertrag wird in den kommenden Wochen in Webinaren und anderen Veranstaltungen der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt eine Anmeldung hierzu ist über die Webseite der Marktoffensive Erneuerbare Energien möglich. Die Marktoffensive setzt sich seit nunmehr drei Jahren für eine Stärkung des Erneuerbaren-Ausbaus über den komplementären, marktgetriebenen Ausbau ein. Ins Leben gerufen wurde der Zusammenschluss von der dena, dem DIHK und dem Verband Klimaschutzunternehmen. (lm)