Strom

RWE plant weiteres wasserstofffähiges Gaskraftwerk

In Werne könnte der Konzern ein neues Kraftwerk hochziehen. Das soll zu 50 Prozent mit Wasserstoff laufen – in Zukunft vollständig.
29.05.2024

Eine Visualisierung der geplanten Anlage in Werne.

RWE möchte ein weiteres wasserstofffähiges Gaskraftwerk im Rahmen des Kohleausstiegs bis 2030 errichten. Neben dem bereits geplanten Kraftwerk am Standort Weisweiler im Rheinischen Revier könnte nun auch eines in Werne entstehen. Seine Investitionsentscheidung macht der Konzern allerdings von der Bundesregierung abhängig.

800 Megawatt Leistung

Möglich sei der Bau eines Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerks (GuD) mit einer Nennleistung von etwa 800 Megawatt. Als Standort hat RWE das Kraftwerk Gersteinwerk in Werne, Nordrhein-Westfalen, im Auge. Die Planungen liefen bereits. Damit beauftragt ist ein Konsortium aus Ansaldo Energia (Italien) und Técnicas Reunidas (Spanien).

Der Zeitplan sieht nach jetzigem Stand vor, dass die GuD-Anlage in Werne 2030 Strom produziert – und zwar auf Basis von mindestens 50 Prozent Wasserstoff. Der Wasserstoffanteil soll "später" auf 100 Prozent steigen.

Entscheidung noch nicht endgültig

Damit gehe RWE in Vorleistung, um die Chance einer Fertigstellung bis 2030 offenzuhalten, sagte Nikolaus Valerius, CEO von RWE Generation. Eine endgültige Investitionsentscheidung werde allerdings erst nach "grundlegenden Weichenstellungen der Politik" getroffen, betonte Valerius.

Hier nennt er vor allem zwei: Erstens müsse der Standort "gesichert" an ein Wasserstoffnetz angeschlossen werden. Zweitens brauche es Rahmenbedingungen, die einen wirtschaftlichen Betrieb der Kraftwerke ermöglichen.

Kernnetz und Kraftwerksstrategie

Aktuell ist das Wasserstoff-Kernnetz des Bundes so ausgelegt, dass das Kraftwerk Gersteinwerk künftig in der Nähe einer Wasserstoff-Transportleitung liegen würde. Hier drohen jedoch Verzögerungen. RWE beabsichtigt außerdem, sich an den Ausschreibungen für neue wasserstofffähigen Gaskraftwerken im Rahmen der Kraftwerksstrategie zu beteiligen. Auch darauf wartet die Branche.

In den kommenden Wochen möchte der Konzern die kommunalen Gremien in Werne sowie die Stadt Hamm und den Kreis Unna über das Vorhaben informieren. (dz)