Wärme

Mainova baut Rechenzentrums-Wärme weiter aus

Die fortschreitende Digitalisierung als Quelle für „grüne“ Wärme zu nutzen, liegt bei vielen Versorgern im Trend. Auch die Mainova setzt auf Abwärme aus Rechenzentren.
20.06.2024

Frank Kleespies (Geschäftsführer vom Projektentwickler Kleespies), Alexander Steinhoff (Geschäftsführer des Saentis Family Office) Diana Rauhut (Vorständin der Mainova AG), Anne de Condé, Geschäftsführerin der NTT Global Data Centers EMEA GmbH sowie Hattersheims Bürgermeister Klaus Schindling bei der Vorstellung des Projekts in der Mainova-Energiezentrale im Rechenzentrum von NTT DATA.

In Hattersheim am Main heizt die Frankfurter Mainova AG künftig über 600 Haushalte in Ein- und Mehrfamilienhäusern mit klimafreundlicher Abwärme aus einem Rechenzentrum von NTT DATA. Bereits seit 2021 treibt der hessische Versorger die Entwicklung von nachhaltigen Rechenzentren inklusive Abwärme-Nutzung voran und hat dafür sogar ein eigenes Tochterunternehmen gegründet.

Das jüngste Rechenzentrums-Abwärme-Projekt hatte optimale Voraussetzungen: Die Mainova betreibt bereits seit 2014 ein Nahwärmenetz über das, das benachbarte Neubaugebiet bereits mit Wärme aus Biomethan und einem BHKW versorgt wird. Durch das Abwärme-potenzial aus den Serverräumen können nun weitere Wohngebiete, darunter auch Bestandsgebäude, versorgt werden. Hierfür wird das Wärmenetz ausgebaut.

Mainova betreibt selbst Rechenzentren

Das BHKW bleibt für Spitzenlastzeiten und Redundanzen im Netz erhalten. Zur Abdeckung der insgesamt rund fünf GWh Wärmebedarf im Jahr errichtet und betreibt Mainova eine neue Energiezentrale, die in die Kältezentrale des Rechenzentrums integriert wird. Zwei Großwärmepumpen, die voraussichtlich Ende 2024 in Betrieb gehen sollen, bringen dort die Abwärme von rund 30 Grad Celsius auf die für das Wärmenetz erforderlichen 70 bis 75 Grad Celsius. Darüber hinaus soll eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Rechenzentrums mit rund 250 PV-Modulen und einer Leistung von knapp 100 kWp umweltschonenden Ökostrom erzeugen. Sie deckt rund ein Zehntel des Stromverbrauchs der Wärmepumpen ab.

Die Mainova hat bereits 2021 eine eigene Tochtergesellschaft – die Mainova Webhouse – gegründet, um nachhaltige Rechenzentren zu planen, zu bauen und zu betreiben. Dazu gehört nicht nur die Stromversorgung über möglichst klimafreundliche Quellen, sondern auch die Abwärmenutzung. (lm)