Wärme

Neuer Statusreport: Erneuerbare decken rund 20 Prozent des Wärmebedarfs

Pünktlich zum Stakeholder-Dialog zur Kommunalen Wärmeplanung des BMKW und Bundesbauministeriums hat der BDEW seinen Statusreport „Wärme“ aktualisiert. Der Handlungsbedarf ist groß.
01.07.2024

In Wärmenetzen ist nach wie vor Erdgas der vorherrschende Energieträger.

Während Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundesbauministerin Klara Geywitz am Montag mit Politik- und Branchenverter:innen im Rahmen eines Stakeholder-Dialogs die kommunale Wärmeplanung diskutierten, legte der BDEW passend dazu aktuelle Zahlen zum Wärmemarkt vor.

Etwa 20 Prozent des Endenergieverbrauchs im Wärmebereich wurde 2023 über Erneuerbare Energien gedeckt, so der aktualisierte BDEW-Statusreport "Wärme" . Im Jahr zuvor waren es noch 18 Prozent. Während in Wohnungsneubauten überwiegend Wärmepumpen als Beheizungstechnologie zum Einsatz kommen, dominiert in der leitungsgebundenen Wärmeversorgung nach wie vor Erdgas.

Biomasse ist dominierende Erneuerbaren-Quelle

Knapp 60 Prozent der Heizungssysteme in neu genehmigten Wohnungen in 2023 waren Elektro-Wärmepumpen. Der Anteil von Gasheizungen belief sich lediglich auf gut zehn Prozent. Immerhin über 26 Prozent der Neubauten sollen an die Fernwärme angeschlossen werden. In Wärmenetzen sieht die Verteilung der einzelnen Erzeugungstechnologien deutlich „grauer“ aus. Hier dominiert mit einem Anteil von 44,8 Prozent Erdgas. Die Erneuerbaren haben hingegen „nur“ einen Anteil von knapp 20 Prozent an der Nettowärmeerzeugung in der leitungsgebundenen Versorgung (insgesamt 129 Mrd. kWh in 2023). Zum Vergleich: 2022 belief sich ihr Anteil auf 18 Prozent.

Aufgeschlüsselt nach einzelnen erneuerbaren Energieträgern dominiert die Biomasse mit rund 85 Prozent am Erneuerbaren-Endenergieverbrauch. Geothermie und Umweltwärme landen mit gut zehn Prozent abgeschlagen auf Platz 2, die Solarthermie trug weitere 4,6 Prozent zum Erneuerbaren-Mix in 2022 hinzu.

500 Mio. Euro für die Wärmeplanung bis 2028

Diese Zahlen aus dem aktualisierten „BDEW-Statusreport Wärme“ belegen den Handlungsdruck und die Herausforderungen für die Umsetzung der Wärmewende, mahnt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, und ergänzt: Mit der kommunalen Wärmeplanung könnten nun die richtigen Weichen für eine erfolgreiche Wärmewende gestellt werden. Dazu gehörten eine engere Zusammenarbeit, sehr viel gemeinsamer politischer Wille auf allen Ebenen und eine hohe Akzeptanz bei Bürgerinnen und Bürgern.

Das erfordere auch einen Schulterschluss zwischen allen Beteiligten, so die BDEW-Chefin: zwischen den Kommunen und der Energiewirtschaft, aber auch zwischen benachbarten Kommunen, um Konflikte bei den Planungen zu verhindern. Aus energiewirtschaftlicher Sicht sei es zudem erforderlich, im Rahmen der Wärmeplanung alle relevanten Infrastrukturen und Energieträger einzubeziehen. Die Wärmeplanung dürfe nicht am Geld oder der personellen und technischen Ausstattung der Behörden scheitern. Der Bund fördert die Erstellung der Wärmepläne bis 2028 zunächst mit insgesamt 500 Mio. Euro. An dieser Finanzierungszusage müsse er unbedingt festhalten, auch nach der nächsten Bundestagswahl.  Wärmeplanung sei keine Frage von Legislaturen, sondern von Jahrzehnten, resümiert Andreae. (lm)