Was nicht mehr funktioniert, landet im Müll – mangelt es für eine Reparatur nicht am Know-how, fehlt es an Ersatzteilen und Werkzeugen. Vor allem Elektrogeräte warten zudem mit hausgemachten Problemen auf. Nicht selten sind sie so verbaut, dass Aufschrauben, Austauschen und Anschalten nicht problemlos möglich sind. Die EU-Kommission will das mit einer neuen Ökodesign-Regelung ändern.

Zum Wochenanfang haben sich die EU-Mitgliedsstaaten auf die Inhalte der neuen Richtlinie geeinigt. Neben strengeren Anforderungen an die Energieeffizienz von Kühlschränken und Gefriertruhen geht es auch erstmals um die Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Hersteller sollen künftig bestimmte Bauteile vorhalten müssen, damit Verbraucher zum Werkzeugkasten greifen statt zur Mülltonne zu gehen.

Winterpaket hat auch Fernseher und Geschirrspüler im Visier

Wenn die Regelung im März 2021 in Kraft tritt, sollen Kühl- und Gefriergeräte mit gewöhnlichem Werkzeug ohne Schäden am Gerät repariert werden können. Wem es an technischem Sachverstand fehlt, dem sollen frei zugänglich Informationen zum Austausch von Teilen helfen. Mit der neuen Richtlinie stärkt die EU den Trend eines nachhaltigen Konsumverhaltens und Umgangs mit Ressourcen. Doch nicht nur für die Umwelt sei die Regelung „eine gute Nachricht“, erklärt Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD): Es wird künftig leichter, Kühlgeräte zu reparieren. Das schont den Geldbeutel, denn wenn Geräte einfacher repariert werden können, müssen sie seltener nachgekauft werden. Für die Umwelt bringen die neuen Regeln einen dreifachen Nutzen: Sie führen zu weniger Abfall, weniger Energieverbrauch und weniger Materialeinsatz.“

Auf der Do-it-yourself-Agenda des sogenannten „Winterpakets 2018/2019“ steht jedoch nicht nur die Überarbeitung der Richtlinie für Kühlgeräte, sondern auch Geschirrspülmaschinen, Fernseher, Schweißgeräte und Beleuchtung sollen reparierbarer werden. Damit die Ökodesign-Regelung verabschiedet werden kann, fehlt noch die Zustimmung des EU-Rates und des Europäischen Parlaments. (ls)