Karriere

Das Gehalt bleibt im Job am wichtigsten

Was ist den Generationen von Gen Z bis Boomern bei ihrem Job wirklich wichtig? Die FOM Sommerstudie 2023 nimmt die Arbeitgeberattraktivität in Deutschland unter die Lupe.
18.08.2023

Eine gute Vergütung und eine sichere Jobperspektive sind für viele Beschäftigte die wichtigsten Argumente bei der Wahl eines Arbeitgebers.

Superflexible Digital Natives und sicherheitsbewusste, hart arbeitende Boomer? Gängige Klischees über die Arbeitsmoral der Generationen gibt es viele. Die Sommerstudie 2023 der FOM Hochschule zeigt: Der Graben zwischen den Generationen ist gar nicht so groß wie oft angenommen.

Insbesondere wenn es um Geld und Sicherheit geht, liegen die Altersgruppen nah beieinander: So geben in allen Altersgruppen mindestens 93 Prozent der Befragten an, dass ihnen eine attraktive Gesamtvergütung wichtig ist. An zweiter Stelle steht ein sicherer Arbeitsplatz – mit einer Zustimmung, die übergreifend bei mehr als 90 Prozent liegt. Erst an dritter Stelle wird eine flexible Arbeitszeitgestaltung genannt (83 Prozent).

Jüngere legen Wert auf eine flexible Arbeitszeit

Hier zeigen sich erste Unterschiede zwischen den Generationen. Flexible Arbeitszeiten sind der Gen Z (16-26 Jahre), der Gen Y (27-42 Jahre) und der Gen  (43-58 Jahre) mit 86/87/83 Prozent sehr wichtig. Dagegen fällt der Wert bei der Boomer-Generation (59-67 Jahre) auf 75 Prozent.

„Unsere Studie offenbart, dass eine gute Vergütung und eine sichere Jobperspektive für viele Beschäftigte weiterhin die wichtigsten Argumente bei der Wahl eines Arbeitgebers sind“, sagt Oliver Gansser, wissenschaftlicher Leiter der FOM Sommerstudie. „Überwiegend sind traditionelle und sicherheitsorientierte Ansichten vorherrschend – und das unabhängig von den Altersgruppen der Befragten.“

Erwartungen an Benefits

Diese Grundhaltung spiegelt sich ebenso in den Benefits wider, die die Arbeitgeberattraktivität steigern sollen. Neun von zehn Befragten erwarten neben dem monatlichen Gehalt ein zusätzliches Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Gleiches gilt für einen Urlaubsanspruch von mindestens 30 Tagen.

Die größten Unterschiede zwischen den Generationen zeigen sich bei der Bewertung von Arbeitszeitmodellen. Eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich befürworten vor allem jüngere Menschen. Die Zustimmung bei der Gen Z und der Gen Y liegt bei 85 respektive 83 Prozent. Werden ältere Generationen befragt, sinkt die Zustimmung. Beispielsweise ist die Vier-Tage-Woche für jeden siebten von zehn Boomern wichtig. Geht die Vier-Tage-Woche jedoch mit einer Lohnkürzung einher, spricht sich die Hälfte aller Befragten gegen das Modell aus.

Zustimmung zum Homeoffice sinkt mit dem Alter

Weitere Diskrepanzen ergeben sich mit Blick auf flexible Arbeitszeiten und Homeoffice. Je älter die Befragten sind, desto geringer fällt die Zustimmung aus. Die Zustimmung verringert sich mit Blick auf flexible Arbeitszeiten von der Gen Z (86 Prozent) bis zu den Boomern (73 Prozent) um 13 Prozent. Insbesondere beim Thema Homeoffice ist der Unterschied gravierend: Während für Dreiviertel der Befragten der Gen Z und Gen Y Homeoffice wichtig ist, ist es bei den Boomern nur jeder zweite.

„Bei der konkreten Ausgestaltung der Arbeit zeigen sich unterschiedliche Ansprüche der Generationen an Arbeitgeber. Die Unternehmen müssen sich darauf individuell einstellen, um ihren Mitarbeitenden gerecht zu werden. Nur so lässt sich die Arbeitgeberattraktivität generationenübergreifend gewährleisten, was angesichts des Fachkräftemangels überlebenswichtig sein kann“, schlussfolgert Studienleiter Gansser. (hp)

Für die FOM Sommerstudie 2023 befragten Studierende der FOM unter wissenschaftlicher Leitung von Oliver Gansser vom ifes Institut für Empirie & Statistik der FOM Hochschule im Frühjahr 2023 bundesweit mehr als 8200 Menschen in persönlichen Interviews (telefonisch und face-to-face). Die komplette Umfrage zum Download finden Sie hier.