Karriere

Fachkräftemangel durch Erwerbsmigration auffangen

Die Entwicklungsgesellschaft Westholstein legte bei einer Veranstaltung neben weiteren Maßnahmen dar, welches Potenzial Zuwanderung für den deutschen Arbeitsmarkt bedeuten kann.
04.06.2024

„Forum:Arbeitsmarkt“ im CAT in Meldorf (v.l.): Lars Nielson und Kimberly Wussow (beide Welcome-Center Schleswig-Holstein), André Mewes von der EGW und Nils Zander vom gemeinsamen Arbeitgeber-Service Westholstein.

Der Druck qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen steigt. Schon jetzt wird in fast allen Branchen auf Hochtouren nach neuen Arbeitskräften gesucht. Auch in Schleswig-Holstein wird gegen den drohenden Mangel angekämpft, der alleine in Dithmarschen bis Mitte der 2030-er Jahre auf eine Lücke von bis zu 12.000 Beschäftigten geschätzt wird. Das „Forum:Arbeitsmarkt“ der Entwicklungsgesellschaft Westholstein (EGW) lud zu einer Veranstaltung ein, bei der über Lösungsansätze für Umgang mit dem Problem referiert wurde.

Erwerbsmigration und Zuwanderung

Sozialökonom und Betriebswirt André Mewes von der EGW stellte verschiedene Ansätze vor, um die drohende Beschäftigungslücke zu schließen. Dazu zählen neben der Eingliederung von Erwerbslosen in den Arbeitsmarkt auch die Umwandlung von Teilzeit- in Vollzeitarbeitsplätze oder die Erhöhung der Erwerbsquoten von Frauen und älteren Menschen. „Am Ende des Tages wird nur eine Mischung der vorhandenen Ansätze zum Ziel führen“, erklärte Mewes.

Eine der größten Chancen läge jedoch im Bereich der Erwerbsmigration und Zuwanderung. Ein Ansatz, den das „Welcome Center Schleswig-Holstein“ bereits seit 2023 verfolgt. Die Zielgruppe, die das Projekt ansprechen will, sind Menschen aus der EU und aus Drittstaaten, die in Schleswig-Holstein arbeiten und leben wollen.

Soziale Integration durch Arbeitgeber

Mit dem Landesamt für Zuwanderung und Flüchtling als Kernpartner stellt das Center für Unternehmen und Talente eine zentrale Anlaufstelle dar. Es bietet ein beschleunigtes Fachkräfteverfahren an, das durch eine Zusammenarbeit mit Anerkennungsstellen, der Bundesagentur für Arbeit, den deutschen Botschaften und Generalkonsulaten im Ausland eine Visumerstellung innerhalb von ein bis vier Monaten ermöglichen soll.

Damit ein solches Projekt funktioniert, braucht es laut Kimberly Wussow vom „Welcome Center Schleswig-Holstein“ vor allem das Engagement vonseiten der Arbeitgeber. Sie müssten besonders mit Blick auf die soziale Integration Verantwortung übernehmen. „Häufig sind es vermeintlich kleine Themen wie Informationen zur Mülltrennung, die für uns selbstverständlich sind. Oder auch der Gang zum Einwohnermeldeamt.“ (hb)

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