Eon bleibt Eon auch nach der Integration von Innogy

Zur Integration von Innogy in den Eon-Konzern gibt es erste Entscheidungen. Sie betreffen vor allem auch die Struktur der Regionalgesellschaften.
12.11.2018

Nach der geplanten Übernahme der RWE-Netztochter Innogy durch Eon wird das fusionierte Unternehmen keinen neuen Namen erhalten.

Beide Unternehmen hätten "erste wichtige Richtungsentscheidungen" zur geplanten Marke, Struktur und Innovation der künftigen Eon getroffen, heißt es in einer Mitteilung vom Montag. Diese sollen vorbehaltlich der Freigabe der zuständigen Kartell- und Regulierungsbehörden nach dem Vollzug der Transaktion umgesetzt werden. Ein Ergebnis: Das neue Unternehmen wird den Namen Eon beibehalten. Im Rahmen der Integrationsplanung werde geprüft, wie "Eon als Unternehmens- und Arbeitgebermarke auch auf Basis der positiven Erfahrungen von Innogy weiterentwickelt" werden könne. Zudem werde an einer detaillierten Markenarchitektur gearbeitet.

Zweites wichtiges Ergebnis: Die Strukturen der deutschen Eon-Regionalversorger und der deutschen Innogy-Regionalgesellschaften sollen erhalten bleiben. Im Innogy-Stammgebiet werde eine vergleichbare Struktur zu den Regionalversorgern der Eon aufgebaut, erklärten die Unternehmen. Dazu würden das Innogy-Konzessionsgeschäft, der Verteilnetzbetreiber Westnetz, die Stadtwerkebeteiligungen sowie Kooperationen mit Kommunen in der Region integriert. Ziel sei es, den operativen Einheiten "auch in Zukunft möglichst viel unternehmerischen Handlungsspielraum und Kundennähe" zu ermöglichen. Deshalb solle die Aufstellung des Headquarters auf wesentliche Steuerungsaufgaben fokussiert werden.

Synergiepotenzial von 600 bis 800 Mio. Euro

Darüber hinaus hätten Eon und Innogy eine erste Validierung des definierten Synergiepotenzials im Volumen von 600 bis 800 Mio. Euro ab dem Jahr 2022 abgeschlossen. Die gesamte geplante Integration solle sozialverträglich erfolgen. Deshalb hätten sich die Unternehmen bereits im Mai unter Beteiligung der Konzernbetriebsräte mit den Gewerkschaften Verdi und IGBCE auf eine Tarifpolitische Grundsatzerklärung für Deutschland verständigt.

"Wir sind sehr zufrieden mit den ersten Ergebnissen der gemeinsamen Integrationsplanung. Mit diesen Entscheidungen wird es uns gelingen, die neue Eon nach dem erfolgreichen Abschluss der Transaktion konsequent kundennah und innovativ aufzustellen", erklärte Eon-Vorstandschef Johannes Teyssen. Die neue Eon wolle einen "wesentlichen Beitrag zum Erfolg der Energiewende" leisten und dafür die Innovationsfähigkeit weiter stärken. Deshalb soll ein zentrales Innovationsteam unter der Verantwortung des CEOs gegründet werden, das produkt- und marktübergreifend arbeitet. Innogy-Vorstandschef Uwe Tigges sagte: "Ich bin zuversichtlich, dass die Stärken von Innogy auch innerhalb des neuen Unternehmens erhalten bleiben."

Deal bei Kartellbehörden noch nicht angemeldet

Die Transaktion stehe weiterhin unter dem Vorbehalt der Freigabe der zuständigen Kartell- und Regulierungsbehörden, heißt es weiter. Bis zum Vollzug der Transaktion bleiben Eon und Innogy somit unabhängige Unternehmen. Mit dem Abschluss des Deals wird nicht vor Mitte kommenden Jahres gerechnet. Bei den Europäischen Kartellbehörden hat Eon die Übernahme bis dato noch nicht angemeldet.

Eon und RWE hatten im vergangenen März eine weit reichende Neuaufteilung ihrer Geschäftsfelder vereinbart. Eon will dazu in einem ersten Schritt Innogy komplett übernehmen und im Gegenzug den Konkurrenten RWE am eigenen Unternehmen mit knapp 17 Prozent beteiligen. Eon wird danach das Netzgeschäft und den Stromvertrieb von Innogy behalten, während die erneuerbaren Energien beider Konzerne unter dem Dach von RWE vereint werden. Nach der Fusion soll der Großteil der rund 40.000 Innogy-Mitarbeiter zu Eon wechseln. (hil)