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"Greifen der Regulatorik vor": SWM veröffentlichen Nachhaltigkeitsstrategie

Über 90 Prozent der CO2-Einsparungen sollen ohne Zertifikate oder CCS erreicht werden. Auch die Lieferketten sollen nachhaltiger werden.
06.05.2024

Die Firmenzentrale der SWM im Sommer

Die Stadtwerke München (SWM) haben ihre gesellschaftlichen und ökologischen Ziele in einer Nachhaltigkeitsstrategie zusammengefasst.

"Mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie greifen wir zukünftigen gesetzlichen und fiskalischen Anforderungen vor", sagt Florian Bieberbach, Vorsitzender der SWM Geschäftsführung.

"Vor allem aber machen wir gegenüber unserer Eigentümerin, der Landeshauptstadt München und somit allen Bürgerinnen und Bürgern sowie unseren Kundinnen und Kunden transparent, für welche Werte wir stehen – beim Klimaschutz, beim Wirtschaften und bei der Wahrnehmung unserer gesellschaftlichen Verantwortung."

Teil der Strategie sind die Felder "Klima und Umwelt", "Unternehmenskultur" und "Lieferkette".

Mehr einsparen – weniger kompensieren

Die SWM wollen zudem bis Ende des Jahres einen Dekarbonisierungspfad erstellen und veröffentlichen. Das Unternehmen stützte sich bei dessen Zielsetzung auf den Net-Zero-Ansatz der „Science Based Targets Initiative“ hieß es in einer Pressemitteilung.

Diesem folgend soll der Treibhausgasausstoß (gemessen in Tonnen CO2-Äquivalente) zu mehr als 90 Prozent durch aktive Vermeidung und Reduktion gesenkt werden. Erst, wenn hier alle Potenziale ausgeschöpft sind, sollen die verbliebenen Emissionen durch technische Lösungen, wie CO2- Abscheidung oder Zertifikate ausgeglichen werden.

Außerdem wollen sich die SWM aktiv auf die Auswirkungen des Klimawandels vorberteiten, es werde erarbeitet, welche Folgen die Klimaerwärmung mit sich ändernden Temperaturen und Niederschlägen unter anderem auf die Energieerzeugung, die Trinkwassergewinnung sowie die Mobilitätsdienstleistungen hat und wie sich die SWM bestmöglich darauf vorbereiten können.

SWM will auf Lieferketten achten

Drei Teilbereiche in Bezug auf die Lieferkette sollen gestärkt und verbessert werden: Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft sowie Arbeitsbedingungen und Menschenrechte.

Innerhalb der Lieferkette sollten die Treibausgasemissionen insbesondere bei eingekauften Gütern und Dienstleistungen, Kapitalgütern aber auch eigenen Transporten deutlich gesenkt werden.

Jährliche Berichterstattung nach EU-Vorgabe

"Mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie zeigen wir für den gesamten SWM-Kernkonzern einen klaren Weg auf für unser soziales, verantwortliches und ökologisches Engagement und setzen dabei feste Ziele", sagt Karin Thelen, Geschäftsführerin Regionale Energiewende. Zudem sorge die CSRD-Nachhaltigkeitsberichtserstattung dafür, dass die SWM dazu Rechenschaft ablegen müssten.

Viele kommunale Unternehmen wie auch die SWM müssen erstmals ab 2026 für das Geschäftsjahr 2025 einen solchen Bericht anfertigen.

  • Mehr zum Thema: Was mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung nach CSRD auf kommunale Unternehmen zukommt, können Sie in diesem Interview nachlesen.

(pfa)