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Stammdatenpflege: Beratungsgesellschaft wirbt mit neuem Werkzeug

Die Einführung der Marktkommunikation 2020 gilt als großer Einschnitt in die Prozesslandschaft des Energiemarktes. Um dem zu begegnen, hat die Energiemarkt-Beratungsgesellschaft für Kommunalversorger ein neues Werkzeug entwickelt.
16.11.2020

Die MaKo 2020 stellt die Energiebranche vor große Herausforderungen.

Die Energiemarkt Beratungsgesellschaft (emb) will kommunalen Energieversorgern bei der Optimierung ihrer Stammdatenpflege mit einem neuen Werkzeug helfen. Dadurch würden Abweichungen kompakt zusammengefasst und Bilanzierungsdaten aus der Clearingliste dem EDM- und Abrechnungssystem gegenübergestellt, teilt sie mit.

Hintergrund ist die Einführung der Marktkommunikation 2020, kurz MaKo 2020 genannt, auf die Energieversorger reagieren müssen. Die nonkonforme Umsetzung der sternförmigen Marktkommunikation sowie der damit verbundene Wegfall der bestehenden Datenaustauschprozesse und Bestandslisten stelle "den bislang größten Einschnitt in die Prozesslandschaft des Energiemarktes dar", urteilte der Branchenverband BDEW.

Alternative Befüllung des EDM

"Wurde in der Vergangenheit der Stammdatenaufbau im Vertriebs-EDM aus den Bestandslisten durchgeführt, gilt es nun, neue Wege in der Stammdatenpflege zu beschreiten. Hinsichtlich der Datenqualität bringt das oftmals Umsetzungsprobleme mit sich", erläutert Klaus Vischedyk, Projektleiter der emb.

Eine Alternative sei die Befüllung des EDM mit den Stammdaten der Verbrauchsabrechnung, sagt er. Durch die nun auftretende Abweichung in den Stammdaten gegenüber dem Verteilnetzbetreiber könnten in der Schattenbilanzierung erhebliche Differenzen gegenüber den Lieferantensummenzeitreihen auftreten.

"Prozesse werden komplexer"

Ein Clearing auf Ebene der Lieferstellen werde durch die wachsende Anzahl von Clearingfällen zunehmend aufwändiger, zumal das Clearing mit dem Übertragungsnetzbetreiber (iMSys) als neuer Prozess hinzukomme. Wenn nun weitere Organisationen im Unternehmen mit dem Clearingprozess befasst seien, müssten diese Fälle auch bereichsübergreifend kommuniziert werden.

"Prozesse werden komplexer, die Anzahl der Klärfälle steigt", sagt Klaus Vischedyk. "Angesichts dieser Herausforderungen haben wir mit unserem Bericht ‚Clearing-Konsens‘ ein Werkzeug entwickelt, das Energieversorger erfolgreich für die MaKo 2020 aufstellt. Die Abweichungen werden in Fehlertypen gruppiert, und zur Bearbeitung wird eine lösungsorientierte Vorgehensweise erläutert."

Effiziente Ursachenbehebung

So seien beispielsweise die Gründe für die Abweichung "Zählpunkt falsch zugeordnet" in verschiedenen Bilanzierungsparametern oder Vertragszuordnungen zu suchen. Im Bericht "Clearing-Konsens" werde die genaue Differenz dargestellt, so dass ohne langwierige Suche eine ebenso effektive wie effiziente Ursachenbehebung möglich sei. (ab)