Strom

Neue Tools für die Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen

Zwei neue Rechner sollen für mehr Transparenz beim Kunden sorgen. Dabei fließen nicht nur individuelle Standortfaktoren, sondern auch Strompreisszenarien in die Berechnung mit ein.
22.07.2024

Wann sich eine PV-Anlage amortisiert, hängt von individuellen Faktoren ab. (Symbolbild)

Digitale Rechner für PV-Anlagen erhalten immer mehr Funktionalitäten. Der neue Online-Konfigurator des Solaranbieters Zolar etwa ermöglicht es Kunden, bereits beim Planen einer neuen Anlage deren Wirtschaftlichkeit durchzurechnen. Verbrauchende können selbstständig verschiedene finanzielle Szenarien durchspielen und erhalten anschließend eine Prognose, wann sich die gesamte Anlage amortisiert und welche Erträge über verschiedene Laufzeiten zu erwarten sind.

"Wir wollen mit dem neuen Angebot unserem Versprechen von maximaler Transparenz nachkommen", sagt Sarah Müller, Geschäftsführerin von Zolar. "Immer noch werden Pläne für Solaranlagen selbst bei vielen Online-Anbietern unflexibel als PDF verschickt, ohne Anpassungsmöglichkeiten oder Einsicht in die dahinter liegenden Daten."

Steigende Netzentgelte

Bei seiner Langzeit-Prognose berücksichtigt der Kalkulator die künftige Entwicklung der Strompreise und geht von vermutlich weiter steigenden Netzentgelten aus. Dies hatte zuletzt auch die Strompreisanalyse des Branchenverbandes BDEW gezeigt. Weitere Variablen wie etwa den Grundpreis ihres Stromvertrags können Nutzer zudem selbst anpassen.

Der Online-Konfigurator helfe dabei, Fehleinschätzungen zu vermeiden, so Müller weiter. "Dazu gehört zum Beispiel die falsche Annahme, dass Solaranlagen im Winter kaum Ertrag bringen." Die ZfK konnte das Tool vorab testen und verschiedene Szenarien durchrechnen, etwa das Hinzufügen einzelner Module oder das Austauschen von Komponenten.

Tatsächlicher Verbrauch

Auch die gemeinnützige Beratungsgesellschaft "co2online" hat ein neues Online-Tool entwickelt, das Verbrauchern die Wirtschaftlichkeit ihrer geplanten Solaranlage berechnet. Der interaktive Ratgeber analysiert dabei individuelle Verbrauchsdaten und Standortfaktoren, um die optimale Lösung vorzuschlagen.

Der Rechner kalkuliert alle möglichen Varianten der Anlage, basierend auf dem tatsächlichen Stromverbrauch und der verfügbaren Dachfläche. Berücksichtigt werden auch Standortfaktoren wie Sonneneinstrahlung, Neigungswinkel und Himmelsausrichtung.

Neu: Balkonkraftwerke

Der Photovoltaik-Rechner vergleicht zudem die Investitionskosten mit den möglichen Einnahmen und Einsparungen. Außerdem schlägt er passende Fördermöglichkeiten vor und berücksichtigt das Eigenkapital des Nutzers. So entsteht eine Prognose der jährlichen Kosten, der Einsparungen und der Wirtschaftlichkeit der Anlage.

Im Vergleich zum Vorgänger wurde die Eingabe vereinfacht und die Nutzeroberfläche verbessert, teilt "co2online" mit. Neu ist eine integrierte Kartenfunktion, die die Ermittlung der verfügbaren Dachfläche ermöglicht. Zudem können nun auch Balkonkraftwerke analysiert werden, wodurch auch Mieter den Online-Ratgeber nutzen können. (jk)

Das Tool von co2online ist hier frei zugänglich.