Strom

Trianel will mehr Anlagen in Virtuelles Kraftwerk einbinden

Dafür arbeitet die Stadtwerke-Kooperation mit einem Vermarktungsspezialisten zusammen. Das Ziel: Noch mehr Flexibilität in den Strommarkt bringen.
15.07.2024

Das Virtuelle Kraftwerk von Trianel schließt unter anderem Biogas- und Windanlagen zusammen.

Das Aachener Energiehandelshaus Trianel will noch mehr erneuerbare Energien und andere Speicher- sowie Erzeugungsanlagen in sein Virtuelles Kraftwerk einbinden. Dazu arbeitet die Stadtwerke-Kooperation künftig mit dem münsterländischen Unternehmen Neue Energie Steinfurt (N-E-ST) zusammen. Der Energiedienstleister unterstützt mit einer flexibel einsetzbaren Fernwirktechnik. Damit können Anlagen künftig besser gesteuert werden.

"Mit dem Virtuellen Kraftwerk und der Fernwirktechnik von N-E-ST können wir alternativen Erzeugern und Speichertechnologien ermöglichen, ihre Leistungen flexibel einzusetzen, um auftretende Schwankungen im Stromnetz auszugleichen", sagt Lars Becker, Leiter Virtuelles Kraftwerk bei Trianel. Mit der neuen Technik will das Handelshaus "noch mehr Flexibilität in den Strommarkt" bringen und neue Kunden hinzugewinnen.

Über 3000 MW

Trianel bündelt im eigenen Virtuellen Kraftwerk derzeit rund 700 dezentrale Erzeugungsanlagen mit einer Leistung von über 3000 MW. Eine Obergrenze, wie viele Anlagen zukünftig an das Virtuelle Kraftwerk angebunden werden können, gibt es laut Unternehmensangaben nicht.

Die Anlagen werden über ein gemeinsames Leitsystem von Trianel in Aachen gesteuert und an den Strommärkten vermarktet. Durch die zentrale Koordinierung sollen die Anlagen und deren Flexibilität "optimal an den Energie- und Regelleistungsmärkten vermarktet" werden.

Schnellerer Anschluss

"Mit unserer N·E·ST Box können wir ein breites Spektrum von Anlagentypen in das Virtuelle Kraftwerk von Trianel integrieren", sagt Reiner Buss, Geschäftsführer von N-E-ST. Der Anschlussprozess soll damit noch schneller und effizienter werden.

In einer zunehmend dezentralen Energiewelt würden Virtuelle Kraftwerke aufgrund der wachsenden Anzahl kleinerer Anlagen wie Biogasanlagen, Speicher, Blockheizkraftwerke sowie Wind- und Photovoltaikanlagen an Bedeutung gewinnen, betont der Leiter des Virtuellen Kraftwerks Becker. Die Anlagen spielten "eine entscheidende Rolle für die Stabilität der Netze" und leisteten somit einen "wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit". (jk)