Wärme

Eins Energie nimmt Motorenheizkraftwerke in Betrieb

Der Versorger aus Chemnitz läutet gleich mit zwei KWK-Anlagen ein klimafreundlicheres Zeitalter ein. Die Motorenheizkraftwerke können mit Erdgas, Biogas und Wasserstoff laufen.
25.09.2023

In Chemnitz Nord steht eines der beiden neuen Heizkraftwerke der Eins Energie, statt Kohle kommt hier nun Gas, Biogas und teilweise auch Wasserstoff zum Einsatz.

Chemnitz ist ab 2024 kohlefrei, dafür sorgen die am Montag offiziell in Betrieb genommenen Motorenheizkraftwerke im Chemnitz Nord und Altchemnitz. Beide Anlagen ersetzen die Kohleverfeuerung und können stattdessen mit Erdgas, Biogas, synthetischem Gas und bis zu 20 Prozent Wasserstoff Beimischung laufen.

Von den ersten Ankündigungen bis zur offiziellen Inbetriebnahme sind mehr als fünf Jahre vergangen. „Als wir 2018 verkündeten, aus der Braunkohle auszusteigen, waren wir Vorreiter in Deutschland“, blickt Roland Warner, Vorsitzender der Eins-Geschäftsführung, stolz zurück. Damals hatte der Versorger aus Sachsen das Jahr 2023 für den ersten Kohleblock und 2029 für den zweiten Kohleblock als Ausstiegsdatum angestrebt. Im Jahr 2021 fiel dann die Entscheidung, bereits früher vollständig der Braunkohle zu entsagen. Letztlich reduziert sich der CO2-Ausstoß dadurch um  rund 60 Prozent.

In der Pipeline: Wärmepumpen, Holzheizkraftwerk und Wasserstoff

200 Mio. Euro hat Eins Energie in die Erneuerung der Heizkraftwerkstandorte investiert. Umgesetzt wurde das Projekt vom Generalunternehmer MAN Energy Solutions. Herzstück der KWK-Anlagen sind die 12 Motorenmodule (Motor, Generator, Turbolader). Insgesamt verfügt der Standort Nord über sieben Motorenmodule mit einer thermischen Leistung von 80 MW und einer elektrischen Leistung von etwa 88 MW. Altchemnitz steuert noch einmal 57 MW thermische Leistung und 63 MW elektrische Leistung bei.

Für Eins Energie ist die Energiewende mit diesem Projekt nicht getan: Der Versorger ist bereits mit MAN in Gesprächen zu 100 Prozent wasserstofffähigen Motoren, aber auch über Großwärmepumpen, ein Holzheizkraftwerk und ein Abfallheizkraftwerk wird nachgedacht. (lm)