Wärme

Hannover: Klärschlammverbrennung geht in Regelbetrieb

Im Sommer wurde die Klärschlammverbrennungsanlage in Hannover fertig gestellt. Nun geht sie in den Regelbetrieb und soll bis zu 15.000 Fernwärmekund:innen versorgen.
07.12.2023

Die Enercity setzt bei der Wärmewende unter anderem auf eine Mono-Verbrennungsanlage für Klärschlamm. Die Anlage ist ein weiterer Meilenstein des Regionalversorgers Richtung Kohleausstieg 2026. Nach der Fertigstellung im Sommer, startet nun der Regelbetrieb der Anlage.

Die Klärschlammverbrennungsanlage soll pro Jahr rund 130.000 Tonnen entwässerten Klärschlamm verwerten und so bis zu 56 Mio. kWh Fernwärme erzeugen. Das entspricht etwa dem Jahresbedarf von bis zu 15.000 Kund:innen in Hannover.

Erster Kohleblock könnte bereits nächstes Jahr vom Netz gehen 

Laut Enercity ist die Anlage, die erste Mono-Verbrennungsanlage, die in ein kommunales Wärmenetz einspeist. Die Klärschlammverbrennung ist nur ein Standbein des Versorgers, um den Kohleausstieg bis 2027 zu schaffen. Ein Biomasse-Heizkraftwerk sowie zwei hochflexible Biomethan-BHKW sollen im Laufe des kommenden Jahres fertig errichtet werden.

Wenn alles nach Plan läuft, kann der erste Block des Kohlekraftwerks in Hannover-Stöcken bereits Ende nächsten Jahres vom Netz gehen. Für die Stilllegung des zweiten Blocks braucht es weitere regenerative Quellen für die Fernwärmeversorgung. So plant die Enercity bis 2026 Geothermie zu erschließen, sowie zwei Großwärmepumpen und industrielle Abwärme in ihr Erzeugungsportfolio zu integrieren.

70 Mio. Euro wurden investiert 

Ab 2027 soll die Fernwärme dann kohlefrei sein und zu 75 Prozent klimaneutral erzeugt werden. Allein in die Mono-Verbrennungsanlage hat das Energieversorgungsunternehmen 70 Mio. Euro investiert. Neben dem Fernwärmenetz in ihrer Heimatstadt betreibt die Enercity Wärmenetze und Quartierslösungen in 350 Kommunen bundesweit. (lm)