Wärme

Im Rekordtempo: Westfalen Weser und Gemeinde Borchen schließen Wärmeplanung ab

Wärmewende-Pionier Borchen: Eigentlich hätte sich die Kommune noch vier Jahre Zeit lassen können, doch der Bürgermeister will den Einwohnern Planungssicherheit bieten.
29.07.2024

Das Expertenteam von Westfalen Weser rund um Steve Flechsig (3 v. l.) präsentiert den Abschlussbericht der kommunalen Wärmeplanung für die Gemeinde Borchen – einen der ersten abgeschlossenen, kommunalen Wärmepläne Nordrhein-Westfalens.

Vier Jahre früher als gesetzlich verlangt, wurde Ende Juni eine der ersten in Nordrhein-Westfalen abgeschlossenen, kommunalen Wärmeplanungen vorgestellt. Im Rahmen einer Sitzung des Bau- und Umweltausschusses des Rates der Gemeinde Borchen präsentierte ein Expertenteam von Westfalen Weser den Abschlussbericht der Öffentlichkeit.

Borchen hat in Zusammenarbeit mit Westfalen Weser und der Universität Paderborn eine kommunale Wärmeplanung erstellt. Zunächst wurden in der lokalen Bestandsanalyse der Heizenergiebedarf, Emissionen und Heiztechnik erfasst sowie bestehende Bebauungs- und Versorgungsstrukturen dokumentiert. In der anschließenden Potenzialanalyse folgte die Prüfung möglicher Steigerungen der Gebäudeeffizienz sowie der verstärkten Nutzung lokal vorhandener Abwärme und erneuerbarer Energien.

Szenarien erarbeitet

Anhand dieser Informationen erarbeiteten die Fachleute von Westfalen Weser verschiedene Verbrauchs- und Versorgungsszenarien, die sie gemeinsam mit der Kommune bewerteten. Das Ergebnis ist der individuelle und gesetzeskonforme kommunale Wärmeplan: Er empfiehlt verschiedene Einzelmaßnahmen und verknüpft diese zu einem auf die Kommune zugeschnittenen Gesamtplan, der einen klaren Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung aufzeigt.

„Wir sind froh und stolz, dass wir die Gemeinde Borchen als eine Pionierin in der kommunalen Wärmeplanung tatkräftig unterstützen konnten“, lässt sich Andreas Speith, Geschäftsführer Westfalen Weser, zitieren. „Mit der kommunalen Wärmeplanung hat die Gemeinde nun einen wertvollen Schritt getan, um bis 2045 das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen“.

Planungssicherheit schaffen

Auch Uwe Gockel, Bürgermeister der Gemeinde Borchen, betont die positiven Aspekte einer frühzeitigen, kommunalen Wärmeplanung: „Mit der individuell auf unsere Gemeinde zugeschnittenen Wärmestrategie schaffen wir Planungssicherheit für Bürgerinnen, Bürger und ansässige Industrieunternehmen. Bereits jetzt können sie einsehen, in welchen Gebieten welche Wärmeversorgung langfristig sinnvoll ist und auch die Kommune kann die Wärmewende nun strategisch und zielgerichtet angehen.”

Die Unterstützung durch das Projektteam des Energiedienstleisters endete nicht mit der reinen Erstellung der Wärmeplanung für die Gemeinde. Auch bei der transparenten Aufbereitung der Ergebnisse half Westfalen Weser. Dieser Schritt sei besonders wichtig, um die Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung leicht verständlich und anschaulich an die Bevölkerung zu vermitteln, so der Versorger. Denn die Akzeptanz und Unterstützung der Bürger sei unerlässlich für das Gelingen einer lokalen Wärmewende.

Wärmeplanung als Geschäftsmodell

Immer mehr Kommunen lassen sich die individuelle Wärmeplanung aus einer Hand erstellen und zählen auf die Unterstützung von Westfalen Weser. Aktuell werden weitere kommunale Wärmepläne für Bad Lippspringe, Blomberg, Büren, Dörentrup, Enger, Hövelhof und Lage erarbeitet. Die Stadt Paderborn folgt in Kürze. (amo)