Wärme

„Raustauschwochen“ sollen Wärmewende voranbringen

Die Heizungsmodernisierungsaktion "Raustauschwochen" geht in eine neue Runde und wird ausgeweitet. Mehrere Dutzend Stadtwerke und Energieversorger sind beteiligt.
20.02.2018

Freuen sich auf die Raustauschwochen (v.l.): Matthias Trunk (Gasag), Norbert Skrobek (Schornsteinfeger-Innung Berlin,) Andreas Schuh (Innung SHK Berlin), Manfred Greis (BDH), Timm Kehler (Zukunft Erdgas), Frank Heidrich (BMWi).

Neben Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sind nun auch Berlin, Brandenburg, Schleswig-Holstein und das niedersächsische Versorgungsgebiet von EWE mit im Boot. Auf der Bautec in Berlin gaben am Dienstag Zukunft Erdgas, der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), das SHK-Fachhandwerk sowie die Schornsteinfeger den Startschuss. Beteiligt sind auch rund 60 Stadtwerke und Energieversorger.

Zusätzliche Prämien locken

Die Aktion verspricht Modernisierern eine Prämie von mindestens 200 Euro beim Heizungstausch zusätzlich zur staatlichen Förderung. Dazu kommen vor Ort weitere Boni von Versorgungsunternehmen, zum Beispiel für eine Öl-Umstellung, einen Gasliefervertrag oder kostenfreie Energieberatungen. Zusammen könne sich die Förderung in vielen Fällen auf 2.000 Euro oder mehr addieren, so Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Erdgas im Gespräch mit der ZfK. Er rechnet damit, dass veraltete Heizkessel "im fünfstelligen Bereich" im Rahmen der Aktion in diesem Jahr ausgetauscht werden. Im vergangenen Jahr waren es im Rahmen der "Raustauschwochen" rund 4.200.

Gas-Brennwert und mehr

Den Schwerpunkt der Aktion sieht Kehler beim Einbau moderner Gas-Brennwertheizungen. Doch könnten auch weitere Technologien wie Brennstoffzellenheizungen zum Zuge kommen. Jedenfalls schlummere "in deutschen Heizungskellern ein enormes Energiespar-Potenzial. Drei von vier Heizkesseln sind technisch veraltet", so Kehler. Mit der Aktion wolle man einen Impuls für die Wärmewende im Heizungskeller setzen und das Modernisierungstempo erhöhen. Gemeinsames Ziel müsse es sein, die jährliche Modernisierungsquote für Heizungsanlagen auf über drei Prozent zu steigern, unterstrich Andreas Schuh, Obermeister der Innung SHK Berlin.

Frank Heidrich, zuständiger Unterabteilungsleiter beim Bundeswirtschaftsministerium begrüßte die Aktion ausdrücklich. Doch müsse es darum gehen, nicht nur alte durch neue Heizungen auszutauschen, sondern die Effizienz des Heizungssystems insgesamt zu verbessern. Wichtig hierbei sei es, die Heizung an die erforderliche Leistung anzupassen und gegebenenfalls kleiner auszulegen. (hcn)