Wärme

Umfrage: Über die Hälfte der deutschen Eigenheimbesitzer plant Klimamaßnahmen

Trotz der vielen Verunsicherungen im Rahmen der Haushaltskrise planen die meisten Hauseigentümer:innen Energieeffizienzmaßnahmen oder den Umstieg auf klimafreundliche Energietechnologien. Von der Politik erwarten sie mehr Unterstützung und Klarheit.
15.12.2023

Nach wie vor ist die Installation einer PV-Anlage die beliebteste Maßnahme, um im Eigenheim zur Energiewende beizutragen.

Klimaschutz ist den Deutschen trotz der verschiedenen Krisen der letzten Wochen und Monate wichtig. 77 Prozent stufen den Klimaschutz als wichtiges Thema für die politische Agenda ein. Mehr als die Hälfte der Eigenheimbesitzer:innen will sogar selbst in Energiewende-Technologie investieren oder Effizienzmaßnahmen umsetzen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online unter fast 3500 Hauseigentümer:innen (Befragungszeitraum 5. Dezember bis 12. Dezember 2023).

Die beliebtesten Vorhaben, die die Befragten für kommendes Jahr plane, umfassen die Installation von PV-Anlagen (40 Prozent) und die Erneuerung des Heizsystems durch den Einsatz erneuerbarer Energien (32 Prozent). Darüber hinaus sind auch Maßnahmen wie die Fenstererneuerung (23 Prozent), der hydraulische Abgleich (22 Prozent), die Dachdämmung (17 Prozent) und die Fassadendämmung (13 Prozent) hoch im Kurs.

Viele haben bereits saniert oder in erneuerbare Technologien investiert 

Die Umfrageergebnisse zeigen auch, dass die Motivation für geplante Modernisierungsmaßnahmen vielfältig ist. Für 31 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen ist  der wichtigster Grund, aktiv etwas zum Klimaschutz beitragen zu wollen. Ebenso spielen ökonomische Überlegungen eine bedeutende Rolle, da 19 Prozent der Befragten durch die Preisentwicklung von Öl und Gas am stärksten motiviert sind.

Für über 14 Prozent der Teilnehmenden sind ohnehin anstehende Sanierungen und Reparaturen ausschlaggebend. Umgekehrt zeigen die Umfrageergebnisse auch, dass fast jede:r zweite Hauseigentümer:in aktuell keine Modernisierungsmaßnahmen plant. Mit 37 Prozent sind die Hauptgründe hierfür bereits umgesetzte Maßnahmen. Das kann laut Studienautor:innen einerseits darauf hinweisen, dass die Befragten bereits sehr engagiert sind, andererseits sei davon auszugehen, dass Sanierungspotenziale noch vorhanden sind, aber nicht erkannt werden. Die zu hohen Kosten (21 Prozent) und das Abwarten neuer Entwicklungen (10 Prozent) sind weitere wichtige Gründe, weshalb Maßnahmen derzeit nicht geplant werden.

Klimaschädliche Subventionen abbauen, CO2-Preis anheben

Von der Politik wünschen sich die Befragten mehr Förderung oder Zuschüsse für Sanierung und Heizungstausch. Außerdem soll es klare Zielvorgaben für diese Bereiche geben und das Beratungsangebot stärker gefördert werden. Zur Finanzierung der Energiewende spricht sich die Hälfte der Umfrageteilnehmer:innen für die Reduzierung klimaschädlicher Subventionen aus. Immerhin 16 Prozent fordern eine höhere CO2-Bepreisung und elf Prozent befürworten die Aufnahme von weiteren Staatsschulden für den Klimaschutz. (lm)