Mit der Schnellbuslinie X1 will die Stadt Stuttgart den Verkehr in der Schwabenmetropole reduzieren und dadurch die Luftbelastung verbessern. Seit Montag (15. Oktober)  erschließt die neue Linie im 5-Minuten-Takt von Bad Cannstatt kommend die Stuttgarter Innenstadt und stellt eine direkte Verbindung von Bad Cannstatt zum Stuttgarter Hauptbahnhof her. Mit dem neuen Angebot werden zum einen die Stadtbahnen entlastet, zum anderen ermöglicht es der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB), verschiedene Hybridbus-Arten zu testen.

Volvo-Hybridbus ermöglicht Geofencing

Für die neue Buslinie wurde die SSB-Flotte um zehn Busse erweitert. Bei fünf davon handelt es sich um Hybrid-Gelenkbusse von Volvo. Dank einer besonders leistungsfähigen Batterie ermöglichen diese Fahrzeuge ein sogenanntes Geofencing. Dies bedeutet, dass sich in räumlich vordefinierten Bereichen der Dieselmotor abschaltet. Der Bus fährt dann rein elektrisch.

Zusätzlich werden fünf Kompakt-Hybridbusse der Daimler-Tochter EvooBus eingesetzt. Bei diesen Fahrzeugen befindet sich zwischen Benzinmotor und Automatikgetriebe ein Elektromotor. Dieser erzeugt in den Rekuperationsphasen Strom.  Die Stuttgarter sind nach eigenen Angaben die ersten, die diesen Antrieb im Gelenkbus erproben können. Die SSB nutzt auf der Linie X1 gezielt die Möglichkeit, weitere innovative Antriebskonzepte in Zusammenarbeit mit den Herstellern zu erproben, heißt es. Ziel sei es, zu emissionsfreien Fahrzeugen zu kommen, die eine ähnliche Reichweite und Verfügbarkeit wie herkömmliche Dieselbusse bieten.

Ziel bis 2021: Batterie-Gelenkbusse mit Brennstoffzellen-Range-Extender

Ab 2021 sollen auf der Linie X1 Batterie-Gelenkbusse mit Brennstoffzellen-Range-Extender von EvoBus unterwegs sein. Bereits 2019 soll der erste Batterie-Gelenkbus von Volvo auf der Linie fahren. Alle X1-Fahrzeuge haben frei zugängliches W-LAN und USB-Steckdosen.

Die Einführung der neuen Busverbindung war bereits im Juni 2017 im Rahmen des "Bündnisses für Mobilität und Luftreinhaltung" beschlossen worden. In den Um- und Ausbau der Busstrecke und die Umrüstung mehrerer Lichtsignalanlagen hat die Stadt 2,5 Mio. Euro investiert. Herzstück der Linie ist eine rund 860 Meter lange Busspur in der Mitte der Cannstatter Straße. Bei der Ausfahrt aus dieser Spur ermöglichen Busschleusen ein beschleunigtes Einfädeln.

Die integrierte Verkehrsleitzentrale der Landeshauptstadt überwacht den Betrieb der Busspuren und -schleusen und greift bei Unfällen oder Störungen regulierend ein. Laut SSB ist die X1 die Linie mit dem dichtesten Takt in Stuttgart. (hoe)