E-Mobilität

Verband fordert billigere Elektroautos

Der Durchschnittspreis von Batteriefahrzeugen ist massiv gestiegen. Das bremse die Elektrifizierung aus, beklagt der Mobiliätsverband „T&E“.
19.02.2024

Elektroautos sind im Vergleich zu Verbrennern durchschnittlich deutlich größer und teurer. Kompakte Stromer sind eher die Ausnahme.

Nur 17 Prozent der in Europa verkauften Elektroautos sind Kompaktfahrzeuge. Das ergibt eine Studie des alternativen europäischen Mobilitätsverbands „Transport & Environment“ (T&E). Bei Verbrennern sind die Zahlen komplett anders: Dort sind 37 Prozent der neuen Autos Kompaktfahrzeuge des sogenannten B-Segments.

„Autohersteller schaffen es nicht, erschwingliche Elektroautos zu liefern, was die Einführung von Elektrofahrzeugen bremst“, lautet das Fazit des Verbands. T&E bezieht sich in seiner Kritik auf Zahlen des Anbieters Dataforce für das Jahr 2023.

Vorrang für große und teure Autos

Laut T&E verlangsamen Autohersteller die Einführung von Elektrofahrzeugen, indem sie dem Verkauf größerer, teurerer Elektroautos Vorrang einräumen. In den Kompaktsegmenten (A und B) seien zwischen 2018 und 2023 lediglich 40 vollelektrische Modelle auf den Markt gekommen, im Vergleich zu 66 Groß- und Luxusmodellen (D und E), heißt es in dem Bericht.

In Europa entfallen 28 Prozent der Elektroverkäufe auf das D-Segment großer Autos. Auch da sind die Unterschiede auffällig: Bei Verbrennern entfallen nur 13 Prozent der Neuwagen auf diesen Sektor.

Zu wenige Autos für den Massenmarkt

Der Durchschnittspreis für ein Batterie-Elektroauto sei in Europa seit 2015 um 39 Prozent oder 18.000 € gestiegen. Ganz anders beispielsweise in China: Dort sei der Durchschnittpreis um 53 Prozent gesunken.

Anna Krajinska, Fahrzeugemissionsmanagerin bei T&E, sagte: „Europäische Automobilhersteller behindern die Massenmarkteinführung von Elektrofahrzeugen, indem sie den Verbrauchern erschwingliche Modelle nicht schneller und in großen Mengen anbieten. Die überproportionale Fokussierung der Hersteller auf große SUVs und Premiummodelle führt dazu, dass wir zu wenige Autos für den Massenmarkt und zu hohe Preise haben.“ (wa)