ÖPNV

Ampeln optimieren lohnt sich

In Düsseldorf werden Busse und Bahnen an Kreuzungen bevorzugt. Das kann die Fahrzeit um mehrere Minuten verkürzen.
15.01.2024

Für Busse und Bahnen zeigen die Düsseldorfer Ampeln schnell grün.

Seit mehreren Jahren optimiert die Stadt Düsseldorf ihre Ampelschaltungen, um den Nahverkehr zu beschleunigen. Mittlerweile sind rund zwei Drittel, also 370 der rund 550 von Bus und Bahn genutzten Ampeln, umgerüstet. Nun wurden die Maßnahmen erstmals systematisch und automatisiert ausgewertet.

Das Ergebnis: Die aufwendigen Anpassungen der Ampeln und die technische Bevorrechtigung von Bussen und Bahnen zeigen Wirkung. So sind die Projekte ein wichtiger Beitrag zur Stabilität des Fahrplans und erhöhen insgesamt die Pünktlichkeit, heißt es in Düsseldorf.

Bis zu zehn Prozent Zeitgewinn ist möglich

Beispiel: Linie 709 zwischen den Haltestellen "Südfriedhof" und "Gerresheim Krankenhaus": Auf fast allen Teilstrecken der Linie wurde Fahrzeit eingespart. Ausnahmen bildeten ein Abschnitt mit einer Großbaustelle sowie zwei weitere kürzere Abschnitte, in denen es noch keine optimierte Signalsteuerung gibt. Trotzdem wurden auf der Strecke 102,3 Sekunden Fahrzeit eingespart, was 6,5 Prozent der gesamten Fahrzeit von etwas weniger als 27 Minuten entspricht. Nach Beendigung der Großbaustelle erhöhte sich der Wert auf 131,2 Sekunden - 8,3 Prozent der gesamten Fahrzeit.

In der Gegenrichtung betrug die Fahrzeitersparnis trotz Baustelle 86,4 Sekunden, das sind 5,2 Prozent der gesamten Fahrzeit von rund 28 Minuten. Ohne Einschränkungen lassen sich sogar 162,4 Sekunden oder 9,7 Prozent der gesamten Fahrzeit einsparen. Auch bei anderen Linien gab es ähnliche Einsparungen. Weitere positive Zeiteffekte gab es durch ergänzende Projekte, wie beispielsweise Markierungsarbeiten und Trennung von ÖPNV und Mischverkehr.

Ziel der Landeshauptstadt ist, bis zum Jahresende 2026 Bussen und Bahnen an allen Lichtzeichensignalanlagen eine Bevorrechtigung zu ermöglichen. Die Gesamtkosten betragen rund 26,5 Millionen Euro. Der Bund übernimmt im Rahmen des Förderprogramms „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ die Hälfte der Kosten. (wa)