ÖPNV

Licht und Schatten im Berliner Nahverkehr

Eigentlich könnte die BVG mit den Zahlen für 2019 zufrieden sein – wenn nicht die Personalkosten wären.
12.05.2020

Die Zahl der Fahrgäste bei der Berliner BVG wächst – aber auch die Personalkosten.

Der Rückblick auf die Vor-Corona-Zeit könnte bei den Berliner Verkehrsbetrieben BVG eigentlich entspannt sein. Die Zahl der Fahrgäste ist 2019 gestiegen, das Angebot wurde ausgeweitet und deutlich mehr Abos verkauft. Doch statt einer geplanten schwarzen Null rutscht die BVG mit fast 60 Mio. Euro ins Minus. Grund sind vor allem die ungeplant hohen Personalkosten.

Die Zahl der Fahrgastfahrten erhöhte sich um 2,2 Prozent auf 1,125 Mrd. Dem Unternehmen sei es gelungen, 317.400 weitere Abonnenten zu gewinnen, einen Großteil davon durch das kostenlose Schülerticket. Obwohl es keine Tariferhöhung im vergangenen Jahr gab, stiegen die periodengerechten Fahrgelderträge um 4,3 Prozent auf 765,6 Mio. Euro.

90 Millionen Euro mehr als geplant

Dennoch kommt am Ende statt des geplanten Jahresüberschusses von 1,4 Mio. Euro ein Verlust von knapp 60 Mio. Euro heraus. Grund ist vor allem der Personalaufwand, der um 16,5 Prozent auf rund 690 Mio. Euro kletterte und damit um 90 Mio. Euro höher ausgefallen ist als geplant. Die BVG führt das im Wesentlichen auf den hohen Tarifabschluss zurück. Im April 2019 hatten die Tarifparteien rückwirkend zum Jahresbeginn Einkommenssteigerungen von acht Prozent, mindestens aber um 350 Euro pro Monat vereinbart. Außerdem wurden Weihnachtsgeld und Zulagen erhöht.

Wie es in diesem Jahr läuft – da hält sich die BVG bedeckt. Die Auswirkungen des Coronavirus auf die Prognose der Leistungsindikatoren der BVG sowie des Konzerns seien schwer abzuschätzen. Es bestehe daher eine außergewöhnlich hohe Unsicherheit. (wa)