ÖPNV

Viel Platz für Fahrgäste der Berliner Tram

Die stark frequentierte Linie M4 bekommt neue Fahrzeuge: Sehr lang, ziemlich breit mit vielen Extras.
04.07.2024

Die BVG stellte das erste Fahrzeug der neuen Tram-Generation auf dem Betriebshof Lichtenberg vor.

Berlin hat das größte Straßenbahnnetz Deutschlands. Die meist genutzte Tramlinie in der Hauptstadt ist die M4 von Lichtenberg nach Berlin Mitte. Und für diese Linie gibt es bald neue Fahrzeuge. Sehr lang, ziemlich breit, mit viel Platz, damit möglichst viele Menschen reinpassen: Das erste Fahrzeug der neuen Generation ist jetzt angekommen.

Mit 50 Metern Länge stellt die neue Straßenbahngeneration der BVG alle bisherigen Fahrzeuge deutlich in den Schatten, heißt es beim Berliner Verkehrsunternehmen. Die Breite von 2,40 Metern garantiere ein entspanntes Raumgefühl. Die neuen Bahnen – Urbanliner genannt – werden vorrangig für die Linie M4 gebaut. Rund 100.000 Fahrgäste sind am Tag auf der M4 unterwegs, 18 Bahnen fahren pro Stunde und Richtung.

Mehr als 300 Fahrgäste passen rein

Auf dem Betriebshof Lichtenberg hat die BVG nun das erste Fahrzeug der neuen Generation vorgestellt. BVG-Betriebsvorstand Rolf Erfurt und Straßenbahn-Bereichsleiter Rico Gast nahmen es von Müslüm Yakisan, Regionalpräsident für die DACH-Region beim Hersteller Alstom, entgegen. Zur Premiere kamen auch der Regierende Bürgermeister Kai Wegner, die Wirtschaftssenatorin und BVG-Aufsichtsratsvorsitzende Franziska Giffey und Verkehrssenatorin Ute Bonde.

Die neuen Fahrzeuge sollen ab 2025 im Fahrgastbetrieb auf der M4 schrittweise die bisher dort eingesetzten Doppeltraktionen aus zwei gekoppelten Bahnen der Baureihe GT6 ersetzen. Sie bieten Platz für bis zu 312 Fahrgäste, noch einmal zwölf mehr als in den bisher eingesetzten gekoppelten GT6-Zügen.

Erschütterungsarme Fahrt

Eine ganze Reihe von „Extras“ soll den Fahrspaß im Urbanliner vergrößern: Eine neue Fahrwerkskonstruktion soll die Laufruhe erhöhen und Erschütterungen reduzieren. Ein neues Beleuchtungskonzept im Innenraum wechselt abhängig von Tages- und Jahreszeit die Lichttemperaturen zwischen Kalt- und Warmweiß. Und an den Türen signalisieren nicht nur Warntöne, sondern auch LED-Streifen, wann Fahrgäste einsteigen können und wann sie zurückbleiben sollten.

Große Mehrzweckabteile bieten Platz für Fahrgäste mit Rollstuhl oder Rollator. Höhere Komfortsitze stehen für mobilitätseingeschränkte Menschen zur Verfügung. Ebenso gibt es die besonders niedrigen Sitze für kleine und kleinwüchsige Menschen. Haltestangen mit „Golfballstruktur“ an den Türen verbessern die Orientierung von Blinden und Sehbehinderten.

Die neuen Fahrzeuge werden größtenteils im Werk im sächsischen Bautzen montiert. Der Rahmenvertrag mit dem Hersteller sieht eine maximale Bestellmenge von 117 Fahrzeugen vor. Im ersten Abruf hat die BVG nun 20 lange Fahrzeuge bestellt, die bis 2026 ausgeliefert werden sollen. (wa)