Deutschland

Durchwachsenes Zwischenzeugnis für NRW-Landesregierung

Aus Sicht des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW hat die schwarz-grüne Landesregierung einiges richtig gemacht. Schlechte Noten gibt es aber unter anderem für die Bioenergie.
27.06.2024

Der LEE NRW lobt die Entwicklung bei PV- und Windanlagen.

Kurz vor den Sommerferien in Nordrhein-Westfalen hat die hiesige Erneuerbarenbranche der schwarz-grünen Landesregierung ein Zwischenzeugnis mit Licht und Schatten ausgestellt. Nach zwei Jahren Regierungszeit befinde sich zwar die Solarenergie in einem "deutlichen" Aufschwung, so der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) in einer Mitteilung.

Nachholbedarf bei anderen Erneuerbaren

Der sei allerdings bei der Windenergie erst in Ansätzen zu sehen. "Immensen Nachholbedarf" gebe es allerdings bei den anderen erneuerbaren Energien, urteilt der Verband. Im ersten Halbjahr 2024 sind demnach landesweit 89.410 neue Solaranlagen mit einer installierten Leistung von 909 Megawatt (MW) in Betrieb gegangen (Stichtag 24. Juni) – mehr als im Vorjahreszeitraum.

Wichtige Vorhaben umgesetzt

Einen "leichten Aufwärtstrend" erlebe die Windenergie. Hier belaufe sich der Bruttozubau auf 52 neue Anlagen mit zusammen 257 MW Leistung. In den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres waren es noch 46 Windenergieanlagen mit 209 MW Leistung. Der LEE NRW lobt, dass Vorhaben wie etwa die Flächenziele für künftige Windenergiegebiete im Landesentwicklungsplan oder das Bürgerenergiegesetz umgesetzt wurden.

Bioenergie, Wasserkraft & Co.

"Dicker Wermutstopfen" sei aber, dass es bei der Bioenergie, der Wasserkraft und der Tiefengeothermie nicht vorangehe. Eine Enttäuschung, meint der Vorsitzende des LEE NRW, Hans-Josef Vogel. "All diese Energieerzeugungsformen ergänzen Wind- und Solarenergie hervorragend und dürfen nicht hinten runterfallen", so Vogel. Immerhin habe die Landesregierung einen Masterplan für die künftige Nutzung der Erdwärme vorgelegt. (dz)