Deutschland

Windverband sieht Ausbauschub

Die Neugenehmigungen haben sich um 44 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert erhöht, so der BWE. Auch die Repowering-Quote bleibt hoch.
07.09.2023

BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek sieht eine positive Stimmung in der Windbranche.

Der Ausbau der deutschen Onshore-Windenergie entwickelt sich weiterhin positiv. Die Branche liegt bei entscheidenden Kennzahlen über dem Vorjahresniveau, wie der Bundesverband Windenergie (BWE) mitteilt.Mit Neugenehmigungen im Umfang von mittlerweile fast 4000 MW liegt die neu genehmigte Leistung demnach 44 Prozent über dem Achtmonatswert des Vorjahres.

Auch die durchschnittliche Generatorleistung habe zugenommen: Im Bundesschnitt hätten neu genehmigte Anlagen eine Leistung von 5,41 MW. Mit Ausnahme von Bayern und Baden-Württemberg liege die genehmigte Leistung in allen Bundesländern über 5 MW; Sachsen-Anhalt stehe mit durchschnittlich 6,13 MW an der Spitze, heißt es.

NRW an der Spitze

Mit 192 neu genehmigten Windenergieanlagen (WEA) führt Nordrhein-Westfalen demnach weiterhin das Länderranking an. Die hier erst kürzlich weggefallene pauschale 1000 Meter-Abstandsregelung dürfte zu einem weiteren Anziehen der Genehmigungen führen, so der BWE weiter. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Schleswig-Holstein und Niedersachsen mit 125 beziehungsweise 123 neu genehmigten Anlagen.

Brandenburg liege mit 73 Anlagen weiterhin auf dem vierten Platz: Hier ziehe die Genehmigungslage nach einer Schwächeperiode weiter an und das Bundesland habe heute bereits mehr genehmigte Projekte als im Vorjahr. Auch Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Sachsen hätten das Genehmigungsniveau des Vorjahres bereits übertroffen – wenngleich mit deutlich geringeren absoluten Zahlen.

"Die Windenergie gewinnt nach herausfordernden Jahren spürbar an Fahrt", sagt BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek. "Die Stimmung in der Branche ist so positiv wie seit Jahren nicht mehr."

Repowering bei 32 Prozent

Im Bereich der Neuinbetriebnahmen zeige sich ein deutlicher Zuwachs gegenüber dem Vorjahr. Kumuliert liegt die neu in Betrieb gegangene Leistung dem BWE zufolge nach acht Monaten bei mehr als 2000 MW und damit rund 51 Prozent über dem Vorjahreswert.

Die Repoweringquote lag bislang unter den Neuinbetriebnahmen nach acht Monaten bei rund 32 Prozent und damit weiterhin auf einem hohen Niveau. (jk)