Recht & Regulierung

Windkraft: So viele Zuschläge wie seit 2017 nicht mehr

Die Bundesnetzagentur hat Projekte mit fast 2,4 Gigawatt bezuschlagt. Auch bei der Innovationsausschreibung war die Nachfrage groß.
03.07.2024

Die Ergebnisse für die Ausschreibung für Windkraftanlagen an Land im Mai sind öffentlich. (Symbolbild)

Die Gebots- und Genehmigungszahlen für Windkraftanlagen an Land (Onshore) nehmen weiter zu. Die Bundesnetzagentur hat in der aktuellen Ausschreibungsrunde rund 2,4 Gigawatt (GW) bezuschlagt. Eingereicht waren fast 2,5 GW, wie die Bonner Behörde mitteilt. Ähnliche Volumina habe es seit den Gebotsrunden im Jahr 2017 nicht mehr gegeben.

"Die aktuelle Ausschreibungsrunde stellt mit fast 2,5 Gigawatt eingereichter Gebotsmenge einen Rekord", sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. Bei einer Fortsetzung der Entwicklung seien die Zubauziele bei Wind an Land erreichbar.

Deutlich unter ungekürztem Volumen

Allerdings wurde das ausgeschriebene Volumen nicht ausgeschöpft: Auf eine Menge von 2795 Megawatt (MW) trafen 197 Gebote mit einer Gebotsmenge von 2485 MW. Die Zuschlagsmenge betrug 2379 MW. Acht Gebote mussten vom Verfahren ausgeschlossen werden.

Die eingereichte Gebotsmenge lag zudem deutlich unterhalb des ungekürzten Ausschreibungsvolumen von 4,1 GW. Die Bundesnetzagentur holt die nicht zugeteilte Menge mit den Ausschreibungen in diesem Jahr nach, nachdem diese im vergangenen Jahr nicht ausgeschöpft wurden.

Standorte im Norden

Die gebotenen Werte lagen zwischen 7,20 Cent pro kWh und 7,35 ct/kWh. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert lag mit 7,33 ct/kWh nur knapp unterhalb des Höchstwerts von 7,35 ct pro kWh. Die größten Zuschlags-Volumina entfielen auf Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Ausschließlich PV-Kombinationen

Die Bundesnetzagentur gab auch die Ergebnisse für die aktuelle Innovationsausschreibung bekannt. Hier gingen bei einer ausgeschriebenen Menge von 583 MW insgesamt 48 Gebote mit einer Gebotsmenge von 564 MW ein. Sämtliche Gebote bezogen sich auf Anlagenkombinationen von Solaranlagen und Speichern. Die Zuschlagsmenge belief sich auf 512 MW ‒ bei fünf ausgeschlossenen Geboten.

Der durchschnittliche Zuschlagswert lag bei 8,33 ct/kWh und damit deutlich unter dem Höchstwert von 9,18 ct/kWh. Fast die Hälfte das Zuschlagsvolumens entfiel auf Gebote für Standorte in Bayern. Darauf folgten Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. (jk)