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Beispiellose Einstellungsoffensive: EnBW passt Vorstandsressorts an

Demographischer Wandel und ambitionierte Wachstumsziele: Der Energiekonzern investiert bis 2030 rund 40 Mrd. Euro. Auch die Ressortzuschnitte der Personalchefin und des Vorstandsvorsitzenden verändern sich.
09.07.2024

Der Vorstandsvorsitzende von EnBW, Georg Stamatelopoulos, erhält zusätzliche neue Aufgabenbereiche.

Die Herausforderung ist gewaltig: Bis 2030 muss der Energiekonzern EnBW mehr als 50 Prozent der heutigen Belegschaft ersetzen. Das entspricht der Neueinstellung von rund 14.000 neuen Mitarbeitenden. Gründe sind neben dem demographischen Wandel auch das geplante Unternehmenswachstum.

Das Unternehmen spricht in dem Kontext von einer „beispiellosen Einstellungsoffensive“. Damit einhergeht die Digitalisierung als neue Qualifizierungsanforderung. In dem selben Zeitraum will EnBW 40 Mrd. Euro in die Energiewende und weiteres Wachstum investieren. 
 

Colette Rückert-Hennen konzentriert sich voll auf Personal und Recht

Angesichts dieser anspruchsvollen Ziele und der Notwendigkeit technologischer Weiterentwicklungen wird der Zuschnitt der Vorstandsressorts ab 1. September dieses Jahres angepasst.

"Die erfolgreiche Einstellung neuer qualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Umfang ist eine entscheidende Voraussetzung für die Umsetzung unserer Projekte und für das Erreichen unserer Wachstumsziele“, wird Georg Stamatelopoulos, Vorsitzender des EnBW-Vorstands, in einer Pressemitteilung zitiert.

Um diese Herausforderung fokussiert und mit voller Aufmerksamkeit angehen zu können, wird Vorständin Colette Rückert-Hennen zukünftig voll und ganz auf die Leitung des Ressorts „Personal, Recht, Corporate Real Estate Management“ und die dort anstehenden Herausforderungen konzentrieren und die Verantwortung für das Geschäftssegment „Intelligente Infrastruktur für Kund*innen“ abgeben.

Innovation, Forschung und Arbeitssicherheit werden gestärkt

„Gleichzeitig wollen wir die Bedeutung der strategisch wichtigen Bereiche Innovation und Forschung und Entwicklung sowie der Arbeitssicherheit unterstreichen. Darauf haben wir uns im Vorstand nach ausführlicher Diskussion verständigt“, so Stamatelopoulos weiter.

Die bisher auf die Ressorts „Systemkritische Infrastruktur“ und „Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur“ verteilten Bereiche „Innovation“ sowie „Forschung & Entwicklung“ werden künftig deshalb gemeinsam dem Vorstandsvorsitzenden zugeordnet. Davon erhofft man sich einige Synergieeffekte.

Ebenso wird der bisher im Ressort „Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur“ geführte Bereich „Arbeitssicherheit, Krisenmanagement und Umwelt“ zum Ressort des Vorstandsvorsitzenden gehören.

Kusterer soll Senec-Sanierung eng begleiten

Auch die Aktivitäten des Geschäftssegments "Intelligente Infrastruktur für Kund*innen" werden neu zugeordnet. Die Verantwortung für das Endkundengeschäft Strom und Gas sowie das Geschäft für
E-Mobilität wird Dirk Güsewell übernehmen, zusätzlich zu seiner bestehenden Verantwortung für das die leitungsgebundenen Geschäfte umfassende Ressort „Systemkritische Infrastruktur“. 

Die Verantwortung für die ebenfalls zum Vertriebsressort gehörende EnBW-Tochter Senec in Leipzig wird vorübergehend vom stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden und Finanzvorstand Thomas Kusterer übernommen. Senec befindet sich in einer Restrukturierungsphase und entwickelt derzeit auf Basis einer neuen Batterietechnologie ein neues Produktportfolio.

Diesen Prozess wird Thomas Kusterer aufgrund seiner Erfahrungen mit der Transformation von Unternehmen eng begleiten, heißt es weiter. Anschließend wird Senec in das Vertriebsressort unter Führung von Dirk Güsewell integriert. (hoe)