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Auftrag für EWE-Wasserstoffanlage geht an Siemens Energy

In Emden soll ab 2027 im großen Stil grüner Wasserstoff unter anderem für Stahlwerke entstehen. Die Technik soll jetzt Siemens Energy liefern.
25.07.2024

Die Zentrale von EWE in Oldenburg

Der regionale Energieversorger EWE treibt den Bau seiner geplanten Großanlage zur Produktion von Wasserstoff in Emden voran. Siemens Energy erhielt jetzt den Zuschlag für die Lieferung einer 280-Megawatt-Elektrolyseuranlage, die das Herzstück der geplanten Großanlage werden soll, wie beide Unternehmen mitteilten.

Die Anlage solle 2027 in Betrieb gehen und dann bis zu 26.000 Tonnen grünen Wasserstoff jährlich für unterschiedliche industrielle Anwendungen in der Region bereitstellen. Mithilfe weiterer Komponenten soll die Kapazität sogar auf 320 Megawatt steigen.

«Dieses Projekt ist ein wichtiger Baustein für den Hochlauf der grünen Wasserstoffindustrie in Deutschland», sagt Anne-Laure de Chammard, Mitglied des Vorstands von Siemens Energy. «Durch unsere Standortwahl im Nordwesten Deutschlands und die Entscheidung für das Unternehmen Siemens Energy setzen wir sowohl auf regionale als auch auf nationale Wertschöpfung», erklärt der EWE-Vorstandsvorsitzende Stefan Dohler.

Industrie geht voran

EWE hatte den Bau der Anlage Ende 2022 angekündigt. Die Investitionssumme beträgt damaligen Angaben zufolge eine knappe halbe Milliarde Euro. Bund und Land beteiligen sich an der Investition. Der entsprechende Fördermittelbescheid wurde Mitte Juli übergeben.

«Mit den lang ersehnten Fördermittelzusagen hat die Bundesregierung das letzte Puzzlestück dafür gesetzt, strategisch wichtige Projekte wie dieses im großen Maßstab zu realisieren», sagte Chammard. «Der umgehende Vertragsschluss mit EWE zeigt, dass die Industrie bereit ist, diese Großprojekte jetzt auch zügig umzusetzen.» Zur Höhe der Förderung machten beide Unternehmen keine Angaben. 

Der in Emden erzeugte grüne Wasserstoff soll unter anderem in der Industrie und im Schwerlastverkehr eingesetzt werden. Mit dem Stahlkonzern ArcelorMittal wurde bereits eine Absichtserklärung zur Belieferung des Stahlwerks in Bremen unterzeichnet. Grüner Wasserstoff soll der Stahlindustrie helfen, die Produktion CO2-neutral zu machen. (dpa/amo)