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GIZ sucht deutsche EVU-Profis für Projekte in Vietnam, Indonesien oder Indien

Das Projekt GEPP will mit dem Wissensaustauch die Energiewende voranbringen. Dafür werden mehrwöchige Aufenthalte in Entwicklungs- und Schwellenländern finanziert.
24.07.2024

Bernd Hagenbuch, Ingenieur bei den Stadtwerken Pforzheim, spricht mit Tran Viet Nguyen, dem Deputy Director of Business Department, EVN. Vietnam Electricity ist der nationale Stromversorger Vietnams.

 

 

Das von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und dem VKU gegründete GEPP-Programm sucht engagierte EVU-Profis.

GEPP steht für "German Expert Placement Programme" und fördert im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit den Fachaustausch zwischen deutschen und ausländischen EVU. Ziel ist, die weltweite Energiewende mit deutschem Know-how voranzutreiben. Gleichzeitig soll deutschen EVU die Möglichkeit gegeben werden, einschlägige internationale Erfahrungen zu sammeln und einen wertvollen gemeinnützigen Beitrag zu leisten.

Bernd Hagenbuch von den Stadtwerken Pforzheim ist einer der Experten, die am Programm teilgenommen haben. Der 61-jährige Ingenieur im netztechnischen Bereich war Anfang 2024 vier Wochen in Vietnam und hat dort den nationalen Stromversorger EVN zu den Themen Stromnotfallplan, Energieladenetzwerke und Kundenmanagement beraten.

"Wenn Du in ein fremdes Land gehst, lernst Du auch viel über Dich selbst."
– Bernd Hagenbuch

"Mitwirken zu dürfen und sich in einem anderen Land durchzusetzen, stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein. Wenn Du in ein fremdes Land gehst, lernst Du auch viel über Dich selbst", resümiert Hagenbuch.

Die Themen, die für die Entwicklung der Energiewende von strategischer Bedeutung sind, seien vielfältig. Diese könnten technisch sein wie Energieeffizienz oder etwa mit Personalaufbau auf die Stärkung von Unternehmensstrukturen abzielen. So soll im Herbst ein Experte der Stadtwerke Tübingen in Nepal Organisationberatung für den Aufbau eines kleineren Energieversorgungsunternehmens durchführen.

"Für alle am GEPP-Programm Beteiligten gibt es eine Win-Win-Win-Situation." 
– Markus Bissel, Projektleiter GIZ

"Für alle am GEPP-Programm Beteiligten gibt es eine Win-Win-Win-Situation", sagt Markus Bissel, Projektleiter in der GIZ. So können die deutschen EVU GEPP als Instrument zur Personalgewinnung, -entwicklung und -bindung nutzen, indem sie ihren MitarbeiterInnen die Möglichkeit bieten, im Ausland zu arbeiten und neue Erkenntnisse und Wissen mitzubringen.

Das Projekt sei eine hervorragende Gelegenheit, die eigenen Fähigkeiten in einem neuen organisatorischen und kulturellen Kontext zu erproben und Wissen an Kollegen in anderen Ländern weiterzugeben, sagt Hagenbuch. "Ich habe technisch einen tiefen Austausch gehabt. In manchen Dingen, wie bei digitalen Lösungen, sind die Vietnamesen sogar weiter als wir."

Aufenthalt geht bis zu drei Monate

Bis zu drei Monate werden die deutschen EVU-ExpertInnen in die Partnerorganisationen entsandt. Anfallende Logistikkosten werden vom GEPP-Programm gedeckt. Aktuell gibt es konkrete Einsatzmöglichkeiten in Indien, Nepal, Vietnam und der Mongolei. Bedarf hingegen besteht weltweit. Die Suche nach geeigneten Stellen übernimmt die GIZ.
    
"Wir wollen das GIZ-Programm GEPP auch in Zukunft zu einem etablierten Instrument machen und laden deutsche Expertinnen und Experten ein, hieran mitzuwirken", sagt Bissel. (pfa)