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Nach zwei Insolvenzen: Geschäfte bei Amia können weitergehen

Nach der Übernahme der insolventen Eigensonne musste Amia selbst einen Insolvenzantrag stellen. Nun scheint eine Lösung gefunden zu sein.
10.07.2024

Die insolvente Amia Energy hat einen Investor gefunden. (Symbolbild)

Für die insolvente Amia Energy gibt es eine Lösung. Der Insolvenzverwalter Sebastian Laboga von Pluta teilte mit, dass der Geschäftsbetrieb des Unternehmens zum 1. Juli 2024 an einen Investor verkauft wurde.

Am vergangenen Freitag sei die Vertragsunterzeichnung mit dem nicht namentlich genannten Investor erfolgt, der den Geschäftsbetrieb als "Amia Energy Solutions" fortführen wolle.

Amia hatte erst im April den Geschäftsbetrieb von der insolventen Eigensonne übernommen. Ende 2023 hatte sich die Tochter des kommunalen Versorgers EWE für zahlungsunfähig erklärt.

Dann musste Amia selbst im Mai 2024 einen Insolvenzantrag stellen. Ein Finanzierungspartner sei seinen Verpflichtungen nicht fristgemäß nachgekommen, hieß es in einer Mitteilung. So kurzfristig habe sich kein Ersatz finden lassen, erklärte Unternehmensgründer Hans-Martin Rütter damals gegenüber der "WirtschaftsWoche".

Insolvenzgeldvorfinanzierung sicherte Arbeitsplätze

Im vorläufigen Verfahren lag der Fokus laut dem Insolvenzverwalter zunächst darauf, die knapp 250 Mitarbeiter des Unternehmens, die von der insolventen Eigensonne übernommen worden waren und von der erneuten Insolvenzantragstellung überrascht wurden, dazu zu motivieren, die Betriebsfortführung des Unternehmens in der neuerlichen Krise zu unterstützen. Einen wichtigen Beitrag habe dabei die zügige Organisation der Insolvenzgeldvorfinanzierung und damit die Sicherung der Löhne der Beschäftigten geleistet.

Herausforderungen im siebenwöchigen Insolvenzeröffnungsverfahrens ergaben sich insbesondere daraus, dass zum Zeitpunkt der Antragstellung noch nicht alle Verträge von der Eigensonne auf die Amia Energy übergeleitet waren.

"Im Verfahren haben wir eine gute Lösung erzielt, da alle Verfahrensbeteiligten sehr gut zusammengearbeitet haben", erklärt Insolvenzverwalter Sebastian Laboga. "Das ist keine Selbstverständlichkeit. An dieser Stelle gilt mein Dank dem Geschäftsführer Hans-Martin Rüter und den Mitarbeitern des Unternehmens sowie Florian Linkert, dem Insolvenzverwalter der Eigensonne."

Das Insolvenzverfahren der verbleibenden Amia Energy wurde am 1. Juli 2024 eröffnet. Im Verfahren wird Sebastian Laboga von den Rechtsanwälten Michael Bohnhoff und Tillman de Vries unterstützt.

Amia vertreibt bundesweit PV-Anlagen, Speicher und Wallboxen an private und gewerbliche Kunden. (pfa)