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Nürnberg: Neues Verfahren beim Bau von Fernwärmeleitung

Die Main-Donau Netzgesellschaft setzt beim Leitungsbau auf ein neues Verfahren. Erstmals kommt Flüssigboden zum Einsatz. Durch die neuen Materialien wird die Bauzeit erheblich verkürzt.
12.11.2018

Bauarbeiten gehen schneller, wenn Flüssigboden verfüllt wird

Die Main-Donau Netzgesellschaft, ein Unternehmen der N-Ergie Aktiengesellschaft, verlegt derzeit eine rund 750 Meter lange Fernwärmeleitung in der Nürnberger Industriestraße. Dabei setzt sie ein neues Verfahren ein: Zur Wiederverfüllung der Leitungsgräben nutzt sie im Rahmen eines mit SÖR abgestimmten Pilotprojektes erstmals sogenannten Flüssigboden. Die aufwendige Verdichtung des Bodens, die normalerweise notwendig ist, kann entfallen.

Üblicherweise wird nach dem Ausheben des Grabens und der Verlegung einer Leitung das ausgehobene Erdreich wieder in den Graben gefüllt. Damit sich das Material setzt, damit zum Beispiel wieder der Straßenverkehr über die ehemalige Baugrube rollen kann, sind bisher Rüttelmaschinen notwendig. Beim neuen Verfahren wird das ausgehobene Material dagegen in einer speziellen Anlage mit Wasser, einem kleinen Anteil Zement sowie wasserbindenden Tonmineralen zu Flüssigboden vermengt und in den Graben gepumpt.

Verfahren ist vielseitig einsetzbar

Der Flüssigboden verdichtet sich von selbst. Durch die entfallenden Arbeitsschritte des Verdichtens können einzelne Bauabschnitte schneller abgeschlossen werden, die Wanderbaustelle rückt zügiger voran. Die Technik ist für die Main-Donau Netzgesellschaft auch deshalb interessant, weil sich die Eigenschaften des Flüssigbodens durch variable Zusatzstoffe gut auf die jeweiligen Anforderungen hin anpassen lassen.

In Nürnberg wird im Kreuzungsbereich der neuen Fernwärmeleitung mit einer Hochspannungsleitung besonders wärmeleitender Flüssigboden eingesetzt. Die Bauarbeiten laufen bereits seit Anfang September 2018, sie werden voraussichtlich bereits Mitte Dezember abgeschlossen sein. Die neue Leitung schafft im bestehenden Fernwärmenetz eine Verbindung zwischen Sandreuthstraße und Ernst-Sachs-Straße. (sig)