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Pforzheim: Viele offene Fragen rund um den Gewinneinbruch

Offenbar haben die Kontrollmechanismen bei den Stadtwerken nicht funktioniert. Ursache für den Ergebniseinbruch im Vertrieb ist die Neubewertung der Telesales-Verträge.
07.01.2019

Von hier aus agieren die Stadtwerke Pforzheim: das Verwaltungsgebäude.

Die Stadtwerke Pforzheim (SWP) stehen offenbar vor einer strategischen Neuausrichtung im Vertrieb. Das geht aus einer Stellungnahme des Unternehmens an die "Pforzheimer Zeitung" hervor. Laut der Regionalzeitung hatte der Aufsichtsrat um den Vorsitzenden und Ersten Bürgermeister Dirk Büscher von dem Unternehmen in einer außerordenltichen Sitzung des Kontrollgremiums Mitte Dezember eine entsprechende Anpassung gefordert.

Gewinnausschüttung entfällt

Die SWP verzeichneten im Geschäftsjahr 2018 einen deutlichen Gewinneinbruch, der zu großen Teilen mit Einbußen im Stromvertrieb zusammenhängt. Auslöser soll insbesondere die Neubewertung von Telesales-Verträgen sein, die mittels Telefonwerbung von einer externen Agentur akquiriert worden waren. Wegen des Einbruchs entfallen die Gewinnausschüttungen in Höhe von 6,5 Mio. Euro an die Mehrheitsgesellschafterin, die Stadt Pforzheim sowie an die Thüga (3,5 Mio. Euro). Die Verabschiedung des städtischen Etats für 2019 wurde deshalb auf Ende Januar verschoben.

Die SWP wollen sich zu ihren Strategieplänen nicht weiter äußern und verweisen auf den vertraulichen und nicht-öffentlichen Charakter der Gremiensitzungen. Laut dem Betriebsratsvorsitzenden Henry Wiedemann haben die "Steuerungs- und Kontrollmechanismen im Stromvertrieb nicht funktioniert". Dies dürfe in Zukunft nicht mehr passieren. Wichtig sei nun, dass die Fehler analysiert würden. Wiedemann wohnt als Gast ohne Stimmrecht den Aufsichtsratssitzungen bei. Die Stadtwerke Pforzheim waren am gestrigen Montag (7. Januar) nicht für eine Stellungnahme erreichbar. (hoe)