Wasser

Hitze: Viele Städte in Hessen planen Trinkbrunnen

Frankfurt hat bereits zwei Dutzend Brunnen, an denen die Menschen sich kostenlos Trinkwasser holen können. Wieviel Bau und Betrieb solcher Angebote kosten und welche Förderung es gibt.
24.08.2023

Die Installation von Trinkbrunnen ist in vielen Kommunen Teil der Klimaanpassungs- und Hitzeschutzstrategie.

Brunnen mit Trinkwasser auf öffentlichen Plätzen können nicht nur Abkühlung bringen, sondern auch die Gesundheit schützen. Städte in Hessen bieten dies den Bürgern bereits an oder planen dies. Vielerorts ist auch ein Ausbau dieser Infrastruktur geplant, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.

Mit einer Richtlinie zur Förderung des kommunalen Klimaschutzes und und anderer Klimaprojekte fördert das Land den Bau solcher Brunnen: «Ausbau des Trinkbrunnennetzes in urbanen Räumen», heißt es dort zur Förderung von Maßnahmen zur Begrenzung der negativen Auswirkungen des Klimawandels.

Angesichts der Kosten von mehreren 10.000 Euro für neue Brunnen ist dies eine Förderung, die mehrere Gemeinden auch in Anspruch nehmen. Alleine Hessens größte Stadt Frankfurt hat nach eigenen Angaben rund zwei Dutzend Brunnen mit kostenlosem Trinkwasser. In diesem Jahr sind acht Brunnen hinzugekommen, von denen sechs über das Land finanziert wurden.

Ausbau in Gießen

Im mittelhessischen Gießen gibt es derzeit fünf dieser Angebote. «Die Stadtwerke Gießen haben im Rahmen des Integrierten Klimaschutzplans 2025 des Landes Hessen im vergangenen Jahr drei neue öffentliche Trinkbrunnen in Gießen installiert, an denen die Menschen kostenfrei Trinkwasser zapfen können», heißt es bei der Kommune. Zwei weitere gebe es bereits seit Ende der 1980er Jahre.

Alleine die drei neuen Trinkwasserspender haben der Stadt zufolge rund 45.000 Euro gekostet, von denen das Land 90 Prozent übernommen habe. Die Betriebskosten je Brunnen würden sich im Jahr auf rund 6000 Euro belaufen. Sie seien barrierefrei und rund um die Uhr verfügbar. «Im Winter müssen wir den Betrieb zum Schutz der Armaturen vorübergehend einstellen.» Wann genau, hänge von den Temperaturen ab.

Viele neue Brunnen in Darmstadt

Darmstadt möchte die Zahl seiner Trinkbrunnen gleich vervielfachen. Zu den derzeit vier sollen nach einem Beschluss des Magistrats weitere elf an öffentlichen Orten wie dem Unesco-Welterbe Mathildenhöhe oder dem zentralen Luisenplatz hinzukommen.

«Die Installation dieser Brunnen ist Teil der Klimaanpassungs- und Hitzeschutzstrategie», heißt es aus dem Umweltdezernat. Die Innenstädte würden im Sommer tendenziell zu heißeren Orten. Die neuen Brunnen sollen in den kommenden beiden Jahren aufgestellt werden.

Fünf Projekte in Fulda

Auch in Osthessen plant man weitere Brunnen. In Fulda gibt es nach Angaben der Stadt derzeit einen Wasserspender. Ein weiterer sei defekt. Zudem seien fünf in Planung. Aktuell gehe man davon aus, dass man die Spender von April bis Oktober nutzen kann.

2022 und in diesem Jahr sind in Offenbach zwei Brunnen in Betrieb genommen worden. Zwei weitere sind der Stadt zufolge in Planung. Inklusive Trinkwasseranschluss gehe man von Investitionskosten von rund 30.000 Euro aus. Für den Unterhalt rechne man mit 6000 Euro im Jahr. Zudem gebe es Geschäfte und Institutionen, bei denen man umsonst Leitungswasser bekommen könne.

Pläne in Kassel, Hanau und Wiesbaden

In Hanau, Wiesbaden und in Kassel sind derzeit keine Trinkwasserbrunnen im Betrieb. «Aufgrund von Vandalismusschäden wurden bestehende in der Vergangenheit außer Betrieb genommen», teilte die Stadt Kassel mit. Es werde aber an einem Konzept zur Errichtung mehrerer Brunnen gearbeitet.

«Ein Trinkbrunnen ist in dieser Form in der Stadt Hanau aktuell noch nicht verfügbar. Allerdings ist fest geplant, Trinkbrunnen im Jahr 2024 zu realisieren», heißt es von der Stadt. Einen politischen Beschluss gebe es allerdings noch nicht. Für Bürger:innen gebe es aber an 39 Stationen die Möglichkeit, in Geschäften oder auf Ämtern Wasserflaschen aufzufüllen. Diese Möglichkeiten gibt es auch in der Landeshauptstadt Wiesbaden. Dort sind zudem bis zu fünf Brunnen geplant. (dpa/hp)