Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) hat mit dem Bau für ein neues Speicherpumpwerk in Kneheim begonnen. Damit reagiert der Versorger auf die Auswirkungen des Klimawandels, zu denen unter anderem ein sprunghaft gestiegener Trinkwasserverbrauch insbesondere in den Sommermonaten zählt. Auch steigende Einwohnerzahlen und neue Gewerbeansiedlungen spielen eine Rolle.

„Wir legen heute den Grundstein, die Versorgungssicherheit im Südoldenburger Bereich zu stärken“, sagte OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht. Rund 12,5 Mio. Euro investiert das Unternehmen dafür.

Weitere Wasserrechte nötig

Zu den weiteren Maßnahmen zählt er den derzeitigen Bau der großen Transportleitung von Sandelermöns (Landkreis Friesland) nach Diekmannshausen (Landkreis Wesermarsch). „Parallel dazu nehmen wir weiterhin Geld für Erneuerungen oder Sanierungen von Anlagen und Leitungen, die in die Jahre gekommen sind, in die Hand“, berichtete Specht.

Damit die Wasserversorgung insgesamt resilienter wird, braucht der OOWV den Zugang zu neuen Vorkommen. „Unsere Wasserrechte, mit denen geregelt ist, welche Menge an Grundwasser wir überhaupt fördern und zu Trinkwasser aufbereiten dürfen, sind beinahe ausgeschöpft. Aus diesem Grund suchen wir im Verbandsgebiet nach weiteren nutzbaren Grundwasservorkommen“, berichtete der Geschäftsführer.

Ein erstes Erkundungsprojekt ist in der Gemeinde Hude im Landkreis Oldenburg gestartet. Im kommenden Jahr werden konkrete Vor-Ort-Maßnahmen wie Pumpversuche auch im Landkreis Cloppenburg stattfinden.

Einbettung in die Umgebung

Im Rahmen des Baus des neuen Speicherpumpwerks entstehen in den nächsten rund 1,5 Jahren zwei Behälter mit jeweils 5000 Kubikmeter Fassungsvermögen und einer Höhe von 8,80 Metern, wovon nur 4,50 Meter zu sehen sein werden. Jeder Behälter hat einen Durchmesser von etwa 35,50 Metern. Hinzu kommt ein 13,70 Meter hohes Pumpengebäude, davon 7,40 Meter sichtbar ab Geländeoberkante.

Die Dächer der Bauwerke werden begrünt und die der zwei Speicher zusätzlich mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Das Gelände soll grundsätzlich einen parkähnlichen Charakter erhalten. Dazu zählen eine naturnahe Teichanlage und ein Wall, der bepflanzt wird.

Weitere Projekte

Das neue Speicherpumpwerk wird eines von sechs Speicherpumpwerken sein, die der OOWV zusätzlich zu 15 Wasserwerken in seinem Verbandsgebiet betreibt. Sie werden benötigt, um die erforderlichen Wassermengen und den Versorgungsdruck zu Spitzenzeiten zu gewährleisten. (hp)