Wasser

PSG baut weltweit erste Ash2Phos-Anlage

Das Gemeinschaftsunternehmen von Gelsenwasser und Easymining gewinnt mit dem Verfahren Phosphor und weitere Rohstoffe zurück.
15.05.2024

V. l. n. r.: Anders Kihl (Head of Strategy and R&D at Ragn-Sells, der Muttergesellschaft von EasyMining), Philipp Theuring (Market Developer EasyMining Germany), Christian Kabbe (Geschäftsführer PGS und EasyMining Germany), Martin Braunersreuther (Geschäftsführer PGS), Agnes Janda (Leiterin Abwasser Gelsenwasser), Tim Bunthoff (Gelsenwasser) und Jan Svärd (CEO of EasyMining)

 

Ab 2029 sind Betreiber kommunaler Abwasserbehandlungsanlagen verpflichtet, Phosphor aus Klärschlämmen zurückzugewinnen. Gelsenwasser und EasyMining, Partner im Gemeinschaftsunternehmen Phosphorgewinnung Schkopau (PGS), bauen in Schkopau  (Sachsen-Anhalt) nun die weltweit erste Anlage nach dem Ash2Phos-Verfahren.

Die Anlage soll Anfang 2027 in Betrieb gehen, wie die Unternehmen auf der IFAT bekannt gaben. Das Ash2Phos-Verfahren stellt nach den Angaben einen Paradigmenwechsel in der Technologie zur Phosphorrückgewinnung dar, die umweltschonende, nachhaltige und effiziente Kreislaufführung stehe im Vordergrund.

Kreislaufführung für Phosphor

„Die Einrichtung der ersten Anlage zur Phosphorrückgewinnung auf Basis unserer Ash2Phos-Technologie ist eine großartige Gelegenheit, zirkuläre Lösungen für essenzielle Nährstoffe wie Phosphor umzusetzen“, sagt Christian Kabbe, Geschäftsführer bei PGS und EasyMining Germany.

„Mit dieser Investitionsentscheidung werden wir zukünftig einen wesentlichen Beitrag zur Kreislaufführung von sauberem Phosphor leisten“, erläutert Agnes Janda, verantwortlich für den Geschäftsbereich Abwasser bei Gelsenwaser.

Das Verfahren

Die von EasyMining entwickelte Ash2Phos-Technologie weist eine Extraktionsrate von über 90 Prozent aus Klärschlammverbrennungsasche auf. Die geplante Anlagenkapazität beträgt 30.000 Tonnen Klärschlammasche pro Jahr.

Damit werde die Anlage eine entscheidende Rolle für die stabile und regional bezogene Versorgung mit hochwertigem Phosphor innerhalb Europas spielen, teilt PSG mit. Außerdem liefert die Ash2Phos-Anlage nicht nur Phosphor, sondern auch weitere Rohstoffe als Nebenprodukte wie Eisenchlorid, Natriumaluminat und Sand.

Der Ash2Phos-Prozess besteht aus drei Schritten: einem ersten sauren Schritt, einem zweiten alkalischen Schritt (Herstellung Zwischenprodukte) und einem Umwandlungsschritt, bei dem die Zwischenprodukte zu Endprodukten verarbeitet werden. (hp)