Wasser

Roadmap 2030 für die Wasserwirtschaft

DVGW und DWA fordern ein Umdenken im Umgang mit Wasser und haben dafür eine strategische Agenda entwickelt. Zu den Vorschlägen gehören auch Wasserbeauftragte in Bund und Ländern.
07.12.2023

Sechs Handlungsfelder, über 50 konkrete Maßnahmen – mit der Roadmap 2030 liefern der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) sowie die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) eine konkrete Handlungsagenda für die Zukunft der Wasserwirtschaft. Die Roadmap 2030 analysiert die vorrangigen Maßnahmen zur Zukunftssicherung und formuliert konkrete Forderungen an Politik, Gesellschaft und die Wasserwirtschaft.

Jährlich investiert die Branche über sieben Milliarden Euro. Mit der Anpassung an den Klimawandel werden die notwendigen Investitionen zukünftig weiter steigen. „Auch in einer angespannten Haushaltslage ist die Ertüchtigung der Wasserinfrastruktur genauso wichtig wie die Reparatur einer gesperrten Autobahnbrücke oder der bröckelnden Decke einer Grundschule", betonte Wolf Merkel, DVGW-Vorstand Wasser, bei der Vorstellung der Roadmap.

„Wasserbewusste Gesellschaft“

„Nur weil die Wasserinfrastruktur großteils unter der Erde liegt, dürfen wir sie gerade im Klimawandel nicht übersehen. Die Ver- und Entsorgungssysteme müssen fit gemacht werden für Extremwetter und für nachhaltiges und flexibles Wirtschaften“, so Merkel.

„Es muss ein Umdenken zum Umgang mit Wasser stattfinden – eine Wasserwende“, hebt DWA-Geschäftsführerin Lisa Broß die Bedeutung einer wasserbewussten Gesellschaft hervor. „Angesichts des Klimawandels müsse sich die Gesellschaft wesentlich stärker und bewusster den Wasserthemen zuwenden, den Vorsorgedanken leben und den Wert des Wassers für die Wasserversorgung, die Umwelt und für ein nachhaltiges Wirtschaften erkennen."

Die sechs Handlungsfelder

„Die Politik muss hier vorangehen“, so Broß weiter. „Sowohl im Bundestag als auch in den Landtagen müssen Wasserbeauftragte ernannt werden, die bei allen Gesetzesvorhaben die Interessen des Wassers vertreten.“

Dieses Denken spiegelt die Roadmap 2030 als strategische Handlungsagenda mit ihren sechs Handlungsfeldern wider:

  • Nachhaltige Nutzung der natürlichen Wasserressourcen
  • Naturnahe Qualität der Gewässer
  • Wasserbewusste Siedlungsentwicklung
  • Resiliente Ver- und Entsorgungsstrukturen
  • Ressourceneffiziente und klimaneutrale Wasserwirtschaft
  • Wasserbewusste Gesellschaft

Die Belange der Wasserwirtschaft seien von Anfang an bei kommunalen und industriellen Planungen stärker zu berücksichtigen, meinen DWA und DVGW. Der vollständige Wasserkreislauf habe im Fokus zu stehen – von der Vorsorge gegen Trockenheit und Dürre bis zum Überflutungsschutz durch Starkregen. (hp)