Wasser

Sachsen benötigt immense Investitionen in die Wasserversorgung

Wetterextreme mit Dürren und Starkregen, der demografische Wandel und der Kohleausstieg haben Folgen für den Wasserhaushalt in Sachsen. Die Landesregierung sieht auch bei der Versorgung mit Trink- und Brauchwasser Handlungsbedarf.
16.01.2024

(v.li.n.re.) Der sächsische Umweltminister Wolfram Günther, der Landrat des Erzgebirgskreises Rico Anton, der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer sowie Regierungssprecher Ralph Schreiber auf der Pressekonferenz nach der Kabinettssitzung in Eibenstock im Erzgebirge.

 

Klimawandel, Demografie und Kohleausstieg erfordern in Sachsen große Investitionen in die Wasserwirtschaft. In den kommenden zehn Jahren belaufe sich der Mindestbedarf nach groben Schätzungen auf rund 1,6 Milliarden Euro, erklärte der sächsische Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) am Dienstag in Eibenstock im Erzgebirge.

Dort hatte sich am Dienstag das Kabinett von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) zu seiner 200. Sitzung getroffen. Dabei wurde ein Handlungsprogramm mit dem Titel «Zukunft Wasser für Sachsen» beschlossen.

Bau neuer Talsperren wird geprüft

Die dortige Talsperre wurde von 1974 bis 1987 gebaut und ist die größte Trinkwassertalsperre Sachsens. Sie versorgt den Raum Chemnitz und Zwickau mit Trinkwasser. Laut Günther hängen 40 Prozent der Trinkwasserversorgung Sachsens an Talsperren, hinzu komme die Bereitstellung von Brauchwasser. Das System gerate aber zunehmend an Kapazitätsgrenzen, betonte er. Zu prüfen sei daher, Einzugsbereiche zu erweitern, aber auch ob neue Anlagen erforderlich sind.

Das auf der Kabinettssitzung im Erzgebirge beschlossene Programm beschreibt zehn Handlungsfelder. Sie reichen von der öffentlichen Wasserversorgung und den Talsperren über das Wassermanagement in Braunkohleregionen, der Vorsorge bei extremen Wetterereignissen wie Starkregen bis hin zum Wasserrückhalt in der Fläche auch mit Blick auf künftige Dürren.

Strukturwandel benötigt Wasser

«Wasser ist eine unserer wichtigsten Ressourcen», sagte Günther. Künftig sei es nicht mehr selbstverständlich, dass es jederzeit in ausreichender Menge und Qualität zur Verfügung stehe, wenn jetzt nicht gehandelt werde. «Mit dem menschengemachten Klimawandel erleben wir Dürrephasen und Hochwasser», betonte er.

Zudem habe der Abbau von Braunkohle die Wasserhaushalte massiv gestört und der Strukturwandel in den bisherigen Kohlerevieren sei auf Wasser angewiesen, weil neue Industrien dort viel Wasser benötigten. Es gehe daher um eine Zukunftsaufgabe im Interesse nachfolgender Generationen. (dpa/hp)